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Ein Konvoi gepanzerter russischer Fahrzeuge bewegt sich am Dienstag, den 18. Januar 2022, über eine Autobahn auf der Krim.

© Uncredited/AP/dpa

Galgenhumor oder moderne Diplomatie?: Ukraine postet Memes zum Konflikt mit Russland

Der offizielle Twitter-Account der Ukraine sorgt mit den Memes für Verwunderung und Lacher. Hier einige Beispiele und Reaktionen.

Während der Konflikt zwischen der Ukraine, dem Nachbarn Russland und den Nato-Staaten weiter schwelt, bemüht sich der offizielle Twitter-Account der Ukraine um Auflockerung.

So posten die Betreiber:innen des Kanals in regelmäßigen Abständen Memes, die sich mit dem bitterernsten Ukraine-Konflikt beschäftigen und sorgen damit für Verwunderung und Lacher.

Anfang Dezember zum Beispiel teilte der Account ein Meme nach dem beliebten Schema „Types of Headaches“ , in welchem in aufsteigender Form Arten von Kopfschmerzen dargestellt werden. Dabei enthält die stärkste Ausprägung, sprich die schlimmste Art von Kopfschmerzen, die Pointe.

Die Memes gehen viral

Im Tweets gingen die Abstufungen von Migräne, über Stress bis hin zu „Living next to Russia“. Die schlimmste Art von Kopfschmerzen bereite demnach eine Nachbarschaft zu Russland. Der Tweet ging prompt viral und erntete weit über eine halbe Millionen „Gefällt mir“-Angaben.

Zum Vergleich: Mit seinen sonstigen Beiträgen erreicht der Account in der Regel unter 10.000 Likes. Auch die anderen Tweets, welche Memes beinhalteten, waren deutlich erfolgreicher als gewöhnliche Posts des Accounts.

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Zahlreiche Twitter-Nutzer:innen spekulieren währenddessen über den Sinn der Postings, die angesichts der sonst staatsmännischer anmutenden Beiträge stark herausstechen.

Die Beiträge dürften nicht allein der Unterhaltung dienen. Gut möglich, dass es sich einfach um eine neue Form der Diplomatie handelt, die sich den Werkzeugen der Zeit bedient.

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Die Tweets zeichnen Russland meist in überspitzter Form oder wenden sich kritisch an die westlichen Verbündeten der Ukraine, wie im Post vom 6. Dezember, in dem zumindest indirekt eine Appeasement-Haltung unterstellt wird.

Das Meme zeigt eine Google-Suchmaske, in der nach „Examples when Appeasement actually worked“ gesucht wird, also nach Beispielen für die erfolgreiche Anwendung der Appeasement-Politk. Im Meme zeigt die Suchmaschine keine Ergebnisse an.

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Der jüngste humorvolle Tweet von vor zwei Wochen beinhaltet ein Bild, auf dem die Figur Lisa Simpson aus der Comic-Serie „Die Simpsons“ in belehrender Pose vor einer beschriebenen Schultafel steht. Der Anschrieb ruft dazu auf, nicht mehr von der „Ukraine-Krise“ sondern stattdessen von einem „schlechten Nachbarn“ zu sprechen.

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Auch dieser Post dürfte nicht nur als launige Ablenkung von der ernsten Lage Vorort gemeint sein. Der Tweet kann auch als subtile Botschaft zur Berichterstattung über den Konflikt gelesen werden. So markierten die Betreiber:innen des Accounts in dem Bild renommierte internationale Nachrichtenagenturen und Medien wie Reuters, die New York Times, CNN, den Guardian oder die BBC.

Eine Antwort der russischen Seite auf die Social-Media-Spitzen blieb bislang aus. In der Offline-Welt geht es derweil weiter bitterernst zu und die Angst vor einer Eskalation bleibt real. Rund 1.000 russische Panzersoldaten trainierten jüngst die Gefechtsbereitschaft an der Grenze. Verkündet wurde die Nachricht übrigens ganz humorlos über die klassischen Diplomatie-Kanäle.

Aljoscha Huber

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