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Der frühere ägyptische Präsident Mursi während eines Prozesses im Jahr 2014

© Reuters/Stringer

Update

Früherer ägyptischer Präsident ist tot: Mursi soll an Folgen eines Herzinfarkts gestorben sein

Ägyptens ehemaliger Präsident ist bei einer Gerichtsanhörung zusammengebrochen. Menschenrechtler verlangen eine Aufklärung der Todesumstände Mursis.

Der frühere ägyptische Präsident Mohammed Mursi soll an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben sein. Das berichtete das ägyptische Staatsfernsehen in der Nacht auf Dienstag. Der seit Jahren inhaftierte 67-Jährige war nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft am Montag bei einer Gerichtsanhörung zusammengebrochen und später im Krankenhaus gestorben.

Mursis Partei Freiheit und Gerechtigkeit - der politische Arm der Muslimbruderschaft - sprach von einem "Mord". Die schlechten Haftbedingungen Mursis hätten das Ziel gehabt, den Ex-Präsidenten langsam zu töten. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderte von den Behörden eine sofortige Untersuchung zum Tod des Ex-Staatschefs.

Einer von Mursis Anwälten sagte der Nachrichtenagentur AFP, Mursi solle in einem Stadtteil im Osten Kairos beigesetzt werden. Unklar sei aber noch, wann.

Der islamistische Politiker war der erste demokratisch gewählte Präsident Ägyptens. Er war aber nur ein Jahr an der Macht und wurde nach Massenprotesten im Juli 2013 vom Militär gestürzt.

Mursi wurde nach seinem Sturz mehrfach vor Gericht gestellt, unter anderem wegen der Tötung von Demonstranten bei Protesten gegen seine Herrschaft und wegen angeblicher Spionage für Katar. Dabei erhielt er mehrjährige Haftstrafen

Mursi war als Präsident Langzeitherrscher Husni Mubarak nachgefolgt, der im Februar 2011 nach Massenprotesten abtreten musste. Mursis Präsidentschaft war von Konflikten mit dem Militär, mit der Justiz und mit der Revolutionsjugend gekennzeichnet, die die Revolte gegen Mubarak getragen hatte.

Viele Kritiker warfen Mursi vor, zu konfrontativ regiert zu haben. Vor allem nicht-islamistische Gruppen sahen ihn kritisch und lehnten eine Zusammenarbeit mit ihm ab, obwohl ihn viele 2012 in der Stichwahl um das Präsidentenamt unterstützt hatten. (AFP, dpa)

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