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Wo komme ich her? Menschen, die einer künstlichen Befruchtung nach Samenspende entstammen, haben das Recht, Informationen zu ihren Erzeugern zu erhalten.

© Universal Images Group via Getty

Frauen eigenes Sperma injiziert: Wenn Ärzte Vertrauen missbrauchen

In Essen steht ein Mediziner vor Gericht, der Frauen ohne deren Wissen sein Sperma injiziert hat. Eine Berlinerin sagt: So etwas kommt öfter vor.

Sunny Müller sitzt an ihrem Arbeitsplatz in einem großen Komplex am Berliner Nordbahnhof und holt mit ein paar Klicks zwei Schwarz-weiß-Fotos auf den Bildschirm. Eins zeigt eine Frau mit langen, dunklen Haaren, die ihr über die rechte Schulter fallen. Ihre Gesichtszüge sind ebenmäßig, der Blick ein bisschen geheimnisvoll. Vor drei Jahren erfuhr die 40-jährige Büroangestellte durch eine E-Mail, dass sie eine Halbschwester hat. Sie hatte ihre DNA in einer Datenbank registrieren lassen – und eine Übereinstimmung gefunden. Fariba Motaghi ist Zahntechnikerin, 39 Jahre alt. Sie lebt an der Westküste der USA, in Irvine, einer Stadt in der Nähe von Los Angeles. Die beiden Frauen kennen sich erst seit drei Jahren, aber wenn sie skypen oder mailen, dann klingt das, als würden sich Sandkasten-Freundinnen die großen Geheimnisse verraten. „Wenn sie sich meldet, hüpft das Herz“, sagt Sunny Müller.

Neben das Porträt von Motaghi ist ein anderes Foto montiert, auf gleiche Höhe, so dass die beiden Gesichter sich gut vergleichen lassen. Zu sehen ist ein älterer Mann mit Brille und gestutztem Bart, sein Blick ist eher neutral, vielleicht ein bisschen streng. Vor allem aber: Er sieht Motaghi verblüffend ähnlich.

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Tatsächlich spricht sehr viel dafür, dass dieser Mann Fariba Motaghis leiblicher Vater ist. In diesem Fall hätte er auch sehr viel mit Sunny Müller zu tun.

Er wäre auch ihr leiblicher Vater.

Dieselbe Zeit, dieselbe Klinik, derselbe Arzt

Denn auch wenn Sunny Müller rein optisch eher nach ihrer Mutter kommt – Fariba Motaghi ist ihre Halbschwester, das steht genetisch fest. Beide Frauen sind nach einer Samenspende auf die Welt gekommen, ihre Mütter sind in derselben Berliner Klinik künstlich befruchtet worden. Beide Mütter hatten gedacht, dass ein Fremder ihre jeweilige Tochter gezeugt habe. Aber nun scheint es, dass sie den leiblichen Vater sehr wohl kennen.

Den Mann mit der Brille und dem gestutzten Bart. Ihren behandelnden Arzt.

Spenderkind. Die Berlinerin Sunny Müller fand vor drei Jahren heraus, dass sie eine Halbschwester hat, die Mütter der Frauen wurden zur gleichen Zeit in derselben Berliner Klinik künstlich befruchtet.
Spenderkind. Die Berlinerin Sunny Müller fand vor drei Jahren heraus, dass sie eine Halbschwester hat, die Mütter der Frauen wurden zur gleichen Zeit in derselben Berliner Klinik künstlich befruchtet.

© Sven Darmer

Müller hat keinen endgültigen Beweis für die Vaterschaft des Mediziners, der Mann ist vor Jahren gestorben, er taucht auch in keiner DNA-Datenbank auf. Aber die Indizien, die für seine Vaterschaft sprechen, sind so stark, dass die 40-Jährige fast keine Zweifel mehr hat. Sie findet den Vorgang grundsätzlich „ekelhaft und widerlich“. Ihre Mutter, sagt sie, fühle sich „vergewaltigt“.

Ärzte dürfen ihren Patientinnen keinen eigenen Samen spenden, das ist klar geregelt. Wer die Regeln bricht, begeht nicht bloß juristisch Körperverletzung, sondern auch einen extremen Vertrauensmissbrauch. Er kann die Mutter und das Kind in seelische Abgründe stürzen. Der Missbrauch, von dem Sunny Müller überzeugt ist, wäre nicht der erste seiner Art. In Essen beginnt am Montag ein Prozess über die Offenlegung von Samenspenderdaten. Vorgeladen ist ein Arzt, der Frauen ohne deren Wissen sein eigenes Sperma injizierte.

Sunny Müller spielt bei dem Thema eine besondere Rolle. Sie ist Mitglied im Vorstand des Vereins „Spenderkinder“, in dem sich Kinder von Samenspendern austauschen. Sie gestaltet auch einen Youtube-Kanal für Fragen zu Spenderkindern, Titel: „Reagenzglasbaby“. Sie ist erste Ansprechpartnerin für alle Frauen und Männer, die sich melden. Viele suchen ihre leiblichen Väter, sie hoffen auf Rat, auf die Erfahrungen anderer Spenderkinder. Viele benötigen auch Trost.

Sie finden einander über DNA-Datenbanken. Es gibt verschiedene, darunter große, internationale. Wer möchte, kann seine Speichelprobe zu einer Agentur schicken, die eine Datenbank betreibt, er wird dann in deren DNA-Liste geführt. Man kann sich in mehreren Datenbanken gleichzeitig speichern lassen, das erhöht die Chance, gefunden zu werden beziehungsweise selbst Verwandte zu finden. Wer sich allerdings nur in Datenbank A speichern lässt, wird nie erfahren, wer in Datenbank B registriert ist. Funde sind Glückssache, die Teilnahme ist freiwillig, kein Samenspender ist gezwungen, seine DNA speichern zu lassen. In Gesprächen mit Spenderkindern, die sich bei ihr meldeten, erfuhr Sunny Müller von drei Ärzten, die heimlich Samenspender waren. Persönlich tauchten sie in keiner Datenbank auf, aber nahe Verwandte von ihnen hatten sich registrieren lassen. Über langwierige Ahnenforschung stießen die Kinder dann auf ihre leiblichen Väter. Ein dritter Arzt fiel auf kuriose Weise auf: Ein Spenderkind, dessen Mutter er behandelt hatte, bat ihn um Unterlagen. Der Nachkomme wollte in den Dokumenten Hinweise auf seine Abstammung finden. Der Arzt schrieb zurück: „Ich bin dein Vater.“

Jeder Bürger hat das Recht, seine Herkunft zu kennen

Am Montag wird Sunny Müller in Essen einen der Pioniere der Reproduktionsmedizin sehen, eine Koryphäe, ein Mann, der einmal stolz erzählt hat, in seiner Klinik seien zwischen 30 000 und 40 000 Menschen entstanden. Doch der Rahmen, in dem Thomas Katzorke seinen Termin hat, ist denkbar nüchtern: ein Verhandlungssaal des Landgerichts Essen. Katzorke, 71 Jahre alt, ist Beklagter. Und als gäbe es ein Drehbuch, führt dieser Prozess einige Personen zusammen, die eine bedeutsame Rolle bei ärztlichem Missbrauch mit Samenspenden in Deutschland spielen.

Katzorke ist langjähriger Leiter der Fruchtbarkeitsklinik in Essen, ein Mann mit beeindruckender wissenschaftlicher Biografie, viele Jahre Vorsitzender des „Arbeitskreises Donogene Insemination“, einer Vereinigung von Reproduktionsmedizinern. Bevor er 1981 seine Spezialpraxis gründete, behandelte er im Uniklinikum Essen Patientinnen, die künstlich befruchtet worden waren.

Vor der Befruchtung wird Spendersamen von allen anderen Körperflüssigkeiten gereinigt.
Vor der Befruchtung wird Spendersamen von allen anderen Körperflüssigkeiten gereinigt.

© imago/Medicimage

Eigentlich geht es in dem Verfahren nur darum, dass Katzorke Unterlagen zu Samenspendern, die in seiner Klinik waren, herausgeben soll. Aber Klägerin ist, neben zwei weiteren Klägern, Anne Meier-Credner, ein Spenderkind. Für sie ist der Prozess existenziell. Sie will endlich wissen, wer ihr leiblicher Vater ist. Ihre Mutter wurde in Katzorkes Klinik behandelt. Über die Unterlagen, hofft Meier-Credner, käme sie der Antwort erheblich näher. Das Landgericht Essen hatte Katzorke bereits 2017 dazu verurteilt, die Papiere herauszugeben. Der erklärte, die Unterlagen seien vernichtet. Meier-Credner und ihre Mitkläger glauben ihm kein Wort.

Die Psychologin Meier-Credner saß 2012 schon als Zuschauerin und moralische Stütze in einem anderen Prozess gegen Katzorke. Damals hatte sie Sarah P. begleitet, eine damals 18-Jährige, die in Katzorkes Klinik gezeugt wurde. Auch P. wollte von dem Mediziner Unterlagen zu ihrem leiblichen Vater. Schon damals hatte Katzorke erklärte, er habe die Unterlagen vernichtet, nach einer zehnjährigen Frist sei das erlaubt gewesen. Das Gericht entschied: Katzorke muss die Daten herausgeben. Bald darauf meldete sich ein Mann bei Sarah P., er sei der Spender. Es gab einen DNA-Test. Treffer.

Der größte Schock ihres Lebens

Den Klagesatz zum Verfahren gegen Sarah P. schrieb die Juristin Christina Motejl, selbst ein Spenderkind, das in der Uniklinik Essen gezeugt wurde. Behandelnder Arzt ihrer Mutter: Thomas Katzorke. Auch Christina Motejl ist im Vorstand von „Spenderkinder“, sie ist die juristische Beraterin des Vereins. Damals war sie noch sechs Jahre entfernt von einem der größten Schocks ihres Lebens. Denn eines wusste sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht:

Thomas Katzorke ist ihr leiblicher Vater.

Ausgerechnet Katzorke. Die Juristin war selbst jahrelang auf der Suche nach ihrem Erzeuger, und bei dieser Suche war Thomas Katzorke ihr Gegenspieler. 2006 hatte Christina Motejl von ihren Eltern erfahren, dass ihr sozialer Vater nicht ihr leiblicher Vater ist. Sie war zu diesem Zeitpunkt 26 Jahre alt. Sie bat Katzorke, den behandelnden Arzt ihrer Mutter, in einem Brief um Unterlagen der Uni-Klinik, mit denen sie Hinweise auf ihren leiblichen Vater finden könnte. Katzorke antwortete: nichts mehr vorhanden, „meines Wissens nach“. Motejl gab nicht auf, sie erfuhr, dass die Klinik nur zehn Spender hatte, als ihre Mutter dort behandelt wurde. Damals war das Sperma noch nicht tiefgekühlt, also musste der Spender zur gleichen Zeit wie ihre Mutter in der Klinik gewesen sein.

Das Bundesverfassungsgericht hat 1989 entschieden: Jeder Bürger hat ein Recht, seine eigene Abstammung zu kennen. Die Juristin Motejl weiß das, sie verklagte die Klinik. Diese erklärte, die Unterlagen seien geschreddert. Damals war die juristische Mehrheitsmeinung, dass Unterlagen nur zehn Jahre aufbewahrt werden müssten. Christina Motejl verlor vor Gericht. Die „Zeit“ hatte den Fall detailliert beschrieben.
Motejl beschrieb ihre Geschichte auf einer eigenen Website und suchte Austausch mit anderen Spenderkindern. Irgendwann meldete sich Anne Meier-Credner. Zusammen mit weiteren Betroffenen gründeten sie 2009 den Verein „Spenderkinder“. Danach entbrannte ein mediales Duell zwischen Christina Motejl und Katzorke. Immer ging es um das Schicksal von Spenderkindern. Katzorke schrieb etwa in einer Fachzeitschrift: „Familie ist eine soziale Konstellation; die sog. Blutsbande wurden in der Vergangenheit (...) überschätzt und mythisch erhöht.“ Motejl hielt öffentlich dagegen. Jahrelang ging das so. Niemand ahnte, dass sich hier Vater und Tochter stritten.

"Zwei, drei Mal" sei er als Spender eingesprungen, sagt der Arzt

Christina Motejl gab die Suche nach dem Namen ihres Erzeugers nicht auf. Sie machte weitere DNA-Tests, ließ sie in einer Datenbank prüfen, erfuhr, dass sie in Kanada einen Cousin ersten oder zweiten Grades namens Guido hat. Dann fand sie eine Todesanzeige von Guidos Vater. Zu den Trauernden gehörte dessen Neffe „Dr. Thomas Katzorke of Germany“. Sie wurde hellhörig. Ein zweites Labor schrieb ihr. Es gebe eine Übereinstimmung, Kürzel „TK“.

Anonyme Spende? Viele so genannte Spenderkinder versuchen, über große DNA-Datenbanken Verwandte zu finden, um ihre Herkunft zu rekonstruieren.
Anonyme Spende? Viele so genannte Spenderkinder versuchen, über große DNA-Datenbanken Verwandte zu finden, um ihre Herkunft zu rekonstruieren.

© imago/Science Photo Library

Jetzt war für die Juristin klar: Thomas Katzorke ist der Mann, den sie so lange gesucht hatte. Er hatte seine DNA in einer Datenbank speichern lassen, warum, ist unklar.

Christina Motejl ist nicht die einzige, die einer Samenspende Katzorkes entstammt. In einem Interview mit der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ räumte der Mediziner 2019 ein, dass er an der Uniklinik Essen „zwei, drei Mal“ sein eigenes Sperma zur Verfügung gestellt habe. Als Notlösung quasi. Ein Spender habe einen vereinbarten Termin platzen lassen, da sei er eingesprungen. Damals, als Christina Motejl gezeugt wurde, habe „Pionierzeit“ geherrscht. Und in solchen Zeiten gehe es eben, auch was Dokumentationen betreffe, schon mal ein bisschen wild und unordentlich zu. Ob sich andere Kinder von Katzorke gemeldet haben, ist nicht bekannt.

„Das war ein ziemlicher Kracher, als wir herausgefunden haben, dass er der leibliche Vater von Christina ist“, sagt Anne Meier-Credner. „Und für Christina war es ein Schock.“ Meier-Credner selbst, das steht fest. ist nicht Katzorkes Tochter.

Motejl habe Katzorke einen Brief geschrieben, sagt Meier-Credner, sie hätten miteinander telefoniert, ein Treffen war angedacht, sei aber letztlich gescheitert. Katzorke habe nicht über Persönliches reden wollen. Auch auf eine Anfrage des Tagesspiegels reagiert er nicht, sein Anwalt teilt mit, er wolle vor dem Prozess keine Stellung nehmen. Auch Christina Motejl ließ eine Anfrage unbeantwortet.

Im November 2019 trat Katzorke als Vorsitzender des „Arbeitskreises Donogene Insemination“ zurück. Sein Nachfolger, der Erlangener Frauenarzt Andreas Hammel, teilt mit: „Der amtierende Vorstand hat sich explizit von dem Verhalten seines früheren Vorstandmitglieds distanziert, auch vor Gründung des Arbeitskreises 1995 wäre zu erkennen gewesen, dass die Verwendung von eigenem Spendersamen zumindest für eigene Patientinnen ethisch nicht akzeptabel ist.“

„Der biologische Erzeuger könnte niemals die Rolle meines Vaters einnehmen“

Alle männlichen Mitglieder des Arbeitskreises, sagt Hammel, hätten inzwischen eine „Ehrenerklärung“ unterschrieben, in der sie versichern, dass sie niemals eigenes Sperma an eigene Patientinnen gespendet und verwendet hätten. Alle? Fast alle. Katzorkes Unterschrift fehlt, auch die eines weiteren Mitglieds, das den Umgang mit dem kritisierten Mediziner nicht angemessen fand. „Aber der hätte aufgrund seines jungen Alters gar nicht die Möglichkeit gehabt, eine eigene Samenspende bei Patientinnen zu verwenden.“ Ein Ausschluss von Katzorke aus dem Arbeitskreis sei aus juristischen Gründen nicht möglich gewesen.

Neun Samenbanken gibt es derzeit in Deutschland, die Mitglied im Arbeitskreis sind, die Zahl der jährlichen künstlichen Befruchtungen werde bislang nicht erfasst, sagt Hammel. Ein Missbrauch von Samen sei „übrigens heute weitgehend undenkbar, da Sperma seit Ende der 80er Jahre infolge der HIV-Epidemie immer gefrierkonserviert und mindestens sechs Monate unter Quarantäne gelagert wird, bevor es für Patientinnen verwendet wird.“ Zudem seien in den Gesamtprozess so viele Menschen eingebunden, dass es seit 30 Jahren unwahrscheinlich erscheine, dass Ärzte unbemerkt eigenes Sperma verwenden könnten.

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In Berlin sitzt Sunny Müller vor den Fotos ihrer Halbschwester und des verstorbenen Arztes, der dieser so verblüffend ähnlich sieht. „Natürlich würde ich gern sicher wissen, ob er mein Vater ist“, sagt sie. „Wenn ich sterbe, ohne es zu wissen, würde mir etwas fehlen.“ Aber ihre Suche ist eine ohne emotionale Tiefe. „Der biologische Erzeuger könnte niemals die Rolle meines Vaters einnehmen“, sagt Sunny Müller. Sie klopft sich auf die Brust: „In meinem Herzen ist ganz viel Platz für meine Mutter. Den Rest des Platzes füllt mein sozialer Vater aus.“

Müllers Suche hat sich bisher auf Google beschränkt. Einziges vernünftiges Ergebnis: das Foto, das gerade auf ihrem Bildschirm neben dem Porträt von Fariba Motaghi steht. Eine Spur gibt es noch, die sie reizt. Der Mediziner hat eine Tochter, Frauenärztin in Süddeutschland. „Es könnte ja sein, dass sie meine Halbschwester ist“, sagt Sunny Müller. Aber wie findet man das heraus? Sie spielte mit dem Gedanken, die Frau einfach anzurufen. „Vielleicht kann man das Umfeld des Arztes bitten, DNA-Tests zu machen.“ Bisher ist es bei dem Gedanken geblieben. Fariba Motaghi ist hartnäckiger. Sie schrieb der Ärztin in Süddeutschland einen dreiseitigen Brief, bat um ihre Mithilfe. Keine Antwort.

Sunny Müller fehlt also noch der letzte Beweis. Nur eines steht sicher fest, „zum Glück“, sagt sie. Thomas Katzorke ist nicht ihr leiblicher Vater.

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