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Verdacht auf Vorbereitung eines Terroranschlags: Razzia im Hausflur eines Mehrfamilienhauses in Marzahn-Hellersdorf.

© Dennis Brätsch/dpa

Fragen des Tages: Razzia gegen Islamisten und Fachkräftemangel in Kitas – das war heute wichtig

Außerdem: Die Salafisten-Szene wächst und Termine in Bürgerämtern sollen leichter zu kriegen sein. Die Themen des Tages samt Ausblick auf Mittwoch.

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Was ist passiert?
Islamisten spähten offenbar Synagoge in Berlin als Anschlagsziel aus
Die Berliner Sicherheitsbehörden haben offenbar frühzeitig Pläne tschetschenischer Islamisten für einen Anschlag gestört. Beamte des Landeskriminalamts durchsuchten am Dienstag die Wohnungen von fünf Beschuldigten in den Stadtteilen Hellersdorf, Köpenick und Spandau. Mögliches Anschlagsziel soll unter anderem die Neue Synagoge in Berlin-Mitte gewesen sein. Mehr Hintergründe erfahren Sie hier.

Salafisten-Szene wächst auf mehr als 12.000 Menschen
Trotz des Niedergangs der Terrormiliz IS ist die Zahl der Salafisten jetzt mehr als dreimal so hoch wie 2011. Das erfuhr der Tagesspiegel aus Sicherheitskreisen. Besonders hoch ist der Zuwachs in Berlin. Woran das liegt und wie der Verfassungsschutz reagiert, erfahren Sie hier.

Bundestags-Gutachten zweifelt an Rechtmäßigkeit der Tötung Soleimanis
Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages hält die Tötung des iranischen Generals Qassem Soleimani durch die USA für völkerrechtswidrig. Das Vorgehen der USA erscheine als „Verstoß gegen das Recht auf Leben“ im Sinne von Artikel 6 des UN-Zivilpakts. Zweifel gebe es auch an der Begründung durch die USA. Mehr Hintergründe hier.

Erziehermangel in Kitas spitzt sich zu
Der Fachkräftemangel macht sich in Kitas immer mehr bemerkbar. Während es in anderen Berufen auf Stellenausschreibungen durchschnittlich elf Bewerbungen gibt, sind es in Kitas bloß fünf. Zudem dauert es auch laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung deutlich länger, bis eine Stelle besetzt ist - mehr als 100 Tage. Mehr Hintergründe dazu lesen Sie hier.

Termine in Berliner Bürgerämtern sollen verkürzt werden
Nach wie vor ist es schwer in Berlin, innerhalb von 14 Tagen einen Termin im Bürgeramt zu bekommen, um beispielsweise einen neuen Personalausweis zu beantragen. Diesem 14-Tage-Ziel will man jetzt näher kommen, indem pro Termin nur 10 statt 12 Minuten veranschlagt werden. Doch die Bezirke zeigen sich überrascht und üben Kritik. Mehr Hintergründe dazu finden Sie hier.

Was wird diskutiert?
Seit Tagen wird über Siemens geredet. Oder besser über den Vorstandsvorsitzenden Joe Kaeser, die Klimaaktivistin Luisa Neubauer und ein neues Kohlekraftwerk in Australien. Kaeser hatte Neubauer einen Sitz im Siemens-Aufsichtsrat angeboten, den die Aktivistin abgelehnt hat. Hatten Kaeser und Siemens kein Gefühl für die aktuelle gesellschaftspolitische Lage? Hat Neubauer das Alles nur genutzt, um sich selbst zu inszenieren? Und wie müssen eigentlich Unternehmen heute mit ihrer ökologischen Verantwortung umgehen?

Debatten über diese Fragen gibt es auch auf Tagesspiegel.de. Nutzer „absiss“ sagt: „Völlig richtig von Siemens nicht vor den selbsternannten Weltenrettern zu Kreuze zu kriechen. Was wird aus unseren Industrieunternehmen wenn jede Unternehmensentscheidung erst von ein paar Schülern auf ihre moralische Tragweite bewertet wird.“ Nutzer „tca“ antwortet ironisch: „Sie haben völlig recht. Moral ist angesichts unserer stolzen Industrie natürlich eine völlig irrelevante Größe.“ Eine Mehrzahl hält den Einsatz von Neubauer aber für richtig. Verfolgen Sie die Debatte zum Beispiel hier.

Was könnte ich heute Abend lesen?
Viel wird aktuell über den Konflikt zwischen den USA und dem Iran gesprochen. Aber es gibt auch nach wie vor einen Konflikt innerhalb des Iran. Mittlerweile gibt es auch wieder Berichte über Demonstrationen im Iran, die sich gegen das Mullahregime richten. Doch auch in Berlin leben viele Exiliraner, die gegen die Mullahs opponieren. Mein Kollege Sebastian Leber hat sich mit einigen getroffen und berichtet in seiner Reportage darüber, warum ihnen Reformen nicht reichen, sondern das iranische Regime weg muss. Und warum sie gerade jetzt optimistisch sind. Vom „Mutausbruch der Mullahgegner“ können Sie hier lesen.

Was könnte ich unternehmen?
Das 30-jährige Mauerfall-Jubiläum war bereits im vergangenen Jahr, aber noch bis Sonntag ist im Gropius Bau in Berlin eine Ausstellung zu sehen, die sich mit dem Thema Mauer befasst: im tatsächlich architektonischen wie auch im metaphorischen Sinne. Und im Gropius Bau weiß man, wie es ist an einer Mauer zu leben. Schließlich verlief die Berliner Mauer direkt vor der Tür. So direkt, dass der Haupteingang nicht nutzbar war. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Gibt es was im Fernsehen?
Wer wissen will, wie es beim Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos hinter den Kulissen zugeht, der kann das heute Abend auf Arte oder in der Mediathek erfahren. Im Mittelpunkt der Dokumentation steht der deutsche Forumsgründer Klaus Schwab. Mehr Informationen zu der Doku können Sie hier lesen.

Was sollte ich für morgen wissen?

  • Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besucht Stasi-Unterlagen-Archiv. Anlass ist der 30. Jahrestag der Erstürmung der Stasi-Zentrale. Was diese Erstürmung bedeutete, hat mein Kollege Robert Ide hier nochmal beschrieben.
  • Ringen um Kohleausstieg. Bei einem Spitzentreffen im Kanzleramt soll es um die Frage gehen, wie der Kohleausstieg gelingen kann. Teilnehmen sollen neben Merkel und Bundesministern die Ministerpräsidenten der Kohle-Länder Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg.
  • Rede zur Lage der Nation von Putin. Der russische Präsident wendet sich gut ein Jahr vor der Parlamentswahl in Russland in einer Rede an sein Volk. Und der Druck auch auf ihn steigt, da die wirtschaftliche Situation in Russland nicht gut ist.

Zahl des Tages
228 Zettajoule – das ist die Wärmemenge, die in den vergangenen Jahrzehnten in die Weltmeere geflossen ist. Grund ist die Erderwärmung. Zum Vergleich: 10,7 Zettajoule strahlt die Sonne täglich auf die Erde ab. Heißt: die Meere werden immer wärmer und das hat gravierende Folgen, vor denen Wissenschaftler immer wieder warnen. Extremwetter und Brände wie jetzt in Australien zählen dazu. Mehr Hintergründe zu der aktuellen Studie hat mein Kollege und Kenner Ralf Nestler hier aufgeschrieben.

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Herzliche Grüße
Ihr
Christian Tretbar
Mitglied der Chefredaktion

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