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Am 19. April wollen die Grünen bekanntgeben, wer für die Kanzlerkandidatur ins Rennen gehen wird.

© dpa/Hendrik Schmidt

Fragen des Tages: Merkel für Lockdown und Grüne wollen bald Kanzlerkandidatur bekanntgeben – das war wichtig

EMA sieht in Astrazeneca mehr Nutzen als Risiko, Neid-Debatte um „Impf-Privilegien“, Stars zieht es wegen Corona nach Australien. Der Nachrichtenüberblick.

Was ist passiert?

• EMA sieht möglichen Zusammenhang zwischen Astrazeneca-Impfstoff und Thrombosen – hält das Risiko aber für so klein, dass sie den Impfstoff weiter empfiehlt. Die Europäische Arzneimittelbehörde steht im Kampf gegen die Corona-Pandemie weiter hinter dem Impfstoff von Astrazeneca. Es sei zwar ein möglicher Zusammenhang zwischen dem Wirkstoff und sehr seltenen Thrombose-Fällen festgestellt worden, insgesamt aber überweige der Nutzen das Risiko beim Einsatz des Mittels.

• Abstände zwischen Erst- und Zweitimpfung - Sachsen setzt sich über Stiko und Spahn hinweg. Die Ständige Impfkommission (Stiko) will den Abstand zwischen den Impfungen nicht weiter verlängern. Eine Länder-Umfrage des Tagesspiegels ergibt: Sachsen beachtet die Empfehlungen längst nicht mehr – und erklärt auch, warumVon Christopher Stolz.

• Rückendeckung für Laschet – Merkel und Söder für „kurzen, einheitlichen Lockdown“. Zwar werden Bund und Länder wohl erst kommende Woche über die Corona-Krise beraten. Eine Marschroute hat die Kanzlerin jetzt aber bereits vorgegeben.

• Baerbock oder Habeck? Grüne wollen am 19. April Vorschlag für Kanzlerkandidatur machen. Der Bundesvorstand der Grünen will am 19. April vorschlagen, wer Kanzlerkandidat werden soll. Auf dem Parteitag im Juni soll die endgültige Entscheidung fallen. 

• Stars flüchten wegen Corona nach Australien – von Hollywood nach Aussiewood. Viele Filmproduktionen und Stars sind nach Australien gezogen, weil das Virus dort gebannt ist. Das gefällt nicht allen Einheimischen, schreibt Korrespondentin Barbara Barkhausen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu trafen sich am Mittwoch mit der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und dem Ratspräsidenten Charles Michel.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu trafen sich am Mittwoch mit der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und dem Ratspräsidenten Charles Michel.

© Foto: dpa/Dario Pignatelli

Was wurde diskutiert?

• Was ist aus Merkels Ankündigungen geworden? Die Kanzlerin schaut weiter zu. Ihr fehlt politischer Wille oder die Macht: Eine schnelle und einheitliche Lockdown-Strategie wird es nicht geben. Ein Kommentar von Chefredakteur Christian Tretbar.

• Neid-Debatte um „Privlegien“ - Freiheiten für Geimpfte ebnen den Wartenden den Weg. Die Rückgabe der Rechte für Geimpfte ist die einzige echte Öffnungsperspektive. Dafür braucht es einen neuen Solidarpakt. Ein Kommentar von Sidney Gennies.

• Erdogans Türkei bleibt eine Machowelt. Eklat beim Besuch der zwei höchsten EU-Vertreter in Ankara: Von der Leyen darf nur am Rand sitzen. Intention oder protokollarische Panne? Ein Kommentar von Christoph von Marschall.

• Der Vorschlag deutsch-israelischer Olympischer Spiele ist unausgegoren. Der Duft von Sportmarketing umweht die Idee gemeinsamer Olympischer Spiele. Auch wenn das Motiv von Frieden und Versöhnung 100 Jahre nach den Nazi-Spielen in Berlin nobel klingt, findet mein Kollege Martin Einsiedler.

Indien kommt deutlich besser durch die Corona-Krise als viele andere Länder.
Indien kommt deutlich besser durch die Corona-Krise als viele andere Länder.

© dpa/Ashish Vaishnav

Was können Abonent:innen lesen?

• Sind westliche Länder zu sauber? Warum in Indien weniger Menschen an Covid-19 sterben als in Deutschland. Viele Menschen, mangelhafte Hygiene: Fachleute befürchteten in Indien verheerende Folgen der Pandemie. Doch es kam anders.Eine Suche nach den Ursachen von Dennis Pohl.

• "Da ist etwas Einschneidendes passiert" - So trifft der Brexit die britische Wirtschaft. Waren brauchen teilweisen Wochen bis zum Kunden in der EU. Das Problem: Viele Brexit-Folgen werden von denen der Pandemie überlagert, schreibt unser Korrespondent Sebastian Borger.

• Amerika im Griff eines Konzerns - So skrupellos spaltet Amazon die Gesellschaft. Alec MacGillis beschreibt in „Ausgeliefert“, wie dramatisch der Siegeszug des Techkonzerns die soziale Kluft in den USA vertieft. Es ist eine Warnung an Europa, schreibt Andreas Busche.

• Berlin verzockt sich beim Schulbau. Dreimal so hohe Ausgaben wie geplant: Für 5,5 Milliarden Euro wollte Rot-Rot-Grün Schulen errichten und sanieren, nun sind es 14 Milliarden. Der Rechnungshof ist besorgt. Was läuft da schief, fragt sich Kollegin Susanne Vieth-Entus.

Was können wir unternehmen?

Gucken: Idris Elba auf Netflix. Elba sitzt im Großstadtwestern „Concrete Cowboys“ fest im Sattel. Das nächste Kapitel in der Renaissance des schwarzen Westernhelden. 

Ins Museum: Geht doch gar nicht? Doch - staatliche Museen sind zum Teil geöffnet. Sie planen von Tag zu Tag. In Leipzig wird diese Woche wiedereröffnet, in Berlin bleibt es zunächst bei fünf geöffneten Staatlichen Museen. 

Lesen: Dandys, große Kulissen, verflossene Skandale. Rüdiger Schaper ist vorübergehend ins 19. Jahrhundert geflohen und hat ein paar Empfehlungen mitgebracht: Julian Barnes' Bestseller „Der Mann im roten Rock“ führt zurück in die Belle Epoque. Und zur Erkenntnis: Flaubert und Co. waren so etwas wie die Urväter unserer Serienkultur.

Werden die Schulen bald wieder geschlossen? Momentan ist noch vieles unklar.
Werden die Schulen bald wieder geschlossen? Momentan ist noch vieles unklar.

© dpa/Patrick Pleul

Was sollte ich für morgen wissen?

Die dritte Corona-Welle rollt über Deutschland. Das Land diskutiert über verschärfte Lockdown-Regelungen - auch mit Blick auf Kitas und Schulen. Am Freitag enden in vielen Bundesländern die Osterferien. Und dann? Schulen auf oder zu? Am Donnerstag wollen auch die Kultusminister der Länder über das Thema beraten.

Nach dem mutmaßlichen Auftauchen der vermissten Isabella aus Celle sind der Vater und Vertreter der Polizei nach Frankreich gereist. Dort sei ein Mädchen in Obhut, das mit hoher Wahrscheinlichkeit die 16-Jährige sei, hieß es. Die Polizei hatte zuletzt ein Gewaltverbrechen an der Gymnasiastin befürchtet. Weiterhin sei nicht ausgeschlossen, dass hinter ihrem Verschwinden am 22. März eine Straftat stehen könne. Am Donnerstag oder Freitag wollten die Behörden abschließend über den Fall berichten. 

Der mutmaßliche Drahtzieher des Ibiza-Videos soll als Zeuge vor dem Ibiza-Untersuchungsausschuss aussagen Der Privatdetektiv wurde kürzlich von Deutschland an Österreich ausgeliefert. Die österreichische Justiz ermittelt gegen ihn wegen Drogenhandels und Erpressung. Das Video, auf dem der damalige Vizekanzler Heinz-Christian Strache anfällig für Korruption wirkt, hatte 2019 zum Sturz der damaligen ÖVP-FPÖ-Regierung geführt.

Zahl des Tages!

8 Grad ist das Maximale, was die nächsten Tage in Berlin und Brandenburg zu erwarten ist: Es bleibt kalt und ungemütlich. Arktische Polarluft bringt Schneeschauer und glatte Straßen. Erst ab Freitag kommt langsam die Sonne wieder raus.

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