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Positiv? Am Donnerstag meldete das RKI mehr als 2000 neue Corona-Infektionen in Deutschland.

© Fabian Strauch/dpa

Fragen des Tages: Mehr als 2000 Corona-Neuinfektionen, Neues im Fall Nawalny – das war wichtig

Außerdem: Berliner Innenverwaltung erklärt Volksbegehren zur Enteignung für zulässig und Trump wird sexueller Übergriff auf eine ehemaliges Model vorgeworfen.

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Was ist passiert?

• Mehr als 2000 Corona-Neuinfektionen und Schulsenatorin in Quarantäne: In Deutschland hat das RKI am Donnerstagmorgen 2194 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Deshalb warnt der Virologe Christian Drosten: Im Vergleich zum August sind diese Infektionen nun nicht mehr auf aus dem Ausland importierte Fälle zurückzuführen, sondern auf unerkannte Cluster innerhalb Deutschlands - und deshalb kaum noch zurückzuverfolgen. Mehr zur Entwicklung in Deutschland und anderen Ländern können Sie hier lesen

In Berlin ist indes die Schusenatorin Sandra Scheeres (SPD) sowie der gesamte Wissenschaftsausschuss in vorsorgliche Quarantäne gegangen. Mehr dazu können Sie hier nachlesen.

• Nawalnys Team schildert die Vergiftung im Hotelzimmer: Der russische Oppositionspolitiker Nawalny ist bereits in seinem Hotelzimmer in der sibirischen Stadt Tomsk vergiftet worden - das jedenfalls hat jetzt sein Team erklärt. Dort habe sich eine Wasserflasche befunden, auf der später Spuren des Nervengiftes Nowitschok gefunden worden wären, hieß es zu einem am Donnerstag auf Nawalnys Instagram-Konto verbreiteten Video. Mehr dazu erfahren Sie hier.

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• Berliner Innenverwaltung erklärt Volksbegehren zur Enteignung für zulässig: Das Volksbegehren „Deutsche Wohnen & Co. enteignen!“ ist zulässig. Eine große Unterschriftensammlung könnte damit schon bald beginnen, schreibt hier Ulrich Zawatka-Gerlach.

• Frau nach Hacker-Angriff auf Düsseldorfer Uni-Klinik verstorben: Erpresser hatten Server des Klinikums in Düsseldorf angegriffen. Als ihnen offenbar klar wurde, dass die Server nicht zur Universität sondern zur Uni-Klinik gehörten, hatten sie für diese dann aber einen digitalen Schlüssel ausgehändigt. Da eine Frau wegen des Hacker-Angriffs nicht im Klinikum aufgenommen werden konnte, umgeleitet werden musste und dann verstarb, wird jetzt auch wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.

• Ehemaliges Model wirft Trump sexuellen Übergriff vor: Donald Trump soll sich bei den US Open 1997 an der damals 24-jährigen Amy Dorris vergangen haben. Die Anwälte des heutigen US-Präsidenten weisen die Vorwürfe zurück. Amy Dorris sagt: "Ich bin es leid, leise zu sein."

Donald Trump bei den US Open 1997. Zu der Zeit soll er dort Amy Dorris sexuell belästigt haben.
Donald Trump bei den US Open 1997. Zu der Zeit soll er dort Amy Dorris sexuell belästigt haben.

© Imago

Was wurde diskutiert?

• Ist der Kreml im Fall Nawalny jetzt widerlegt? Aber Ja! kommentiert mein Kollege Christoph von Marschall die neuesten Erkenntnisse im Zusammenhang mit der Vergiftung des russischen Oppositionspolitikers. Stück für Stück lassen Recherchen Moskaus Lügengebäude jetzt zusammenfallen - genau so lief es auch schon in früheren Fällen. Und genau so ist es richtig.

• Schluss mit Waffen und EU-Millionen für die Türkei! Angesichts des Gas-Streits im Mittelmeer ist die Türkei nach China und Russland der nächste große Problemfall für die EU. Und trotzdem erhält sie noch EU-Millionen. Kommende Woche wollen die Staats- und Regierungschefs über das Thema Türkei und Sanktionen beraten. Zeit wird’s, findet Stephan-Andreas Casdorff.

• Viel Lärm um fast nichts: Wenn sogar der ADAC mehr Entschlossenheit anmahnt, ist klar: Klimapolitisch kann sich die SPD-Umweltministerin Svenja Schulze gegen die Union nicht durchsetzen. Denn die hat die Klientel der Autofahrer und -industrie fest im Blick, kommentiert mein entnervter Kollege Jens Tartler und kommt zu dem Schluss: "Die Reform der KfZ-Steuer ist bloße Kosmetik."

etuDas "Team Nawalny" hat bei der Vergiftungsattacke geistesgegenwärtig reagiert. Wieder mal. Auf diesem Foto vom April 2017 wird Alexej Nawalny von seiner Frau Julia versorgt, nachdem unbekannte Angreifer ihn vor einem Konferenzort in Moskau mit grünem Antiseptikum übergossen hatten.
etuDas "Team Nawalny" hat bei der Vergiftungsattacke geistesgegenwärtig reagiert. Wieder mal. Auf diesem Foto vom April 2017 wird Alexej Nawalny von seiner Frau Julia versorgt, nachdem unbekannte Angreifer ihn vor einem Konferenzort in Moskau mit grünem Antiseptikum übergossen hatten.

© Evgeny Feldman/AP/dpa

Was könnte ich als Tagesspiegel-Abonnent lesen?

• Wer seine Wohnung sanieren will, muss die Baustelle nicht mal mehr betreten: Internetportale nehmen dem Bauherren alle Arbeit von der Erstberatung bis zur Bauabnahme ab. Doch worauf müssen Verbraucher achten? Jürgen Hoffmann gibt Ihnen hier einen Überblick über die Angebote von Myhammer, Construyo, Myster und Co.

• Der Horror den Patienten erleben, wenn sie im Krankenhaus bewusstlos sind: Nahtoderfahrung, Schmerz, Maschinen – und Albträume, aus denen man nicht erwacht. Eine Intensivstationspatientin und eine Ärztin berichten, was es bedeutet, im künstlichen Koma zu liegen.

• Warum die Waldbrände in den USA mit dem Klimawandel zusammenhängen: Der Wissenschaftler Park Williams von der Columbia University in New York hat schon vor Jahren diesen Zusammenhang in einer Studie dargelegt. Im Interview mit Patrick Eickemeier spricht er jetzt über die Entwicklung des Klimas, die steigenden Waldbrandrisiken und die Gefahren für Menschen.

• „China gilt jetzt als Feind“ Der Schweizer Ex-Botschafter Uli Sigg besitzt eine der weltweit größten Sammlungen chinesischer Kunst. Jetzt gibt der Mäzen seine Kunst nach Hongkong. Nicola Kuhn spricht mit Uli Sigg im Interview über die Situation in Hongkong, über Zensur und die politischen Auswirkungen der Coronakrise.

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Was können wir unternehmen?

Gyncast hören: Catcalling, Belästigung und Vergewaltigung - viel zu viele Frauen sind davon betroffen, werden Opfer männlicher Gewalt. In Folge 11 des Gyncast besprechen Esther Kogelboom und Julia Prosinger mit Chefärztin Dr. Mangler, welche lang- und kurzfristigen Folgen solche Übergriffe für Menschen haben, wie eine Spurensicherung beispielsweise bei der Berliner Gewaltschutzambulanz abläuft und wie man sich im Alltag vor ungewollter Annährung schützen kann. Alle Folgen des Gyncast finden Sie hier

Musik hören: Michael Rother spielte bei Kraftwerk und wurde mit seiner Band Neu! legendär. Jetzt veröffentlicht er sein erstes Album seit 16 Jahren. Mein Kollege Christian Schröder findet "wie geträumt."

Ins Kino gehen: Hollywood-Star Kirsten Stewart spielt Hollywood-Star Jean Seeberg, die durch ihre Unterstützung der Black-Panther-Bewegung und ihre Affäre mit dem afroamerikanischen Aktivisten Hakim Abdullah Jamal Ende der 60er Jahre ins Visier des FBI unter J. Edgar Hoover gerät. Spannend und ernüchternd.
Mit Fisch zaubern: Makrelen-Ceviche, Thunfisch mit Joghurt, Meeresfrüchte in Kokosmilch... klingt kompliziert? Ist es nicht! Uri Buri gilt als Israels bester Fischkoch, wir haben hier einige seiner feinen, aber einfachen Rezepte für Sie zusammengestellt. 

Seit April 2020 sprechen die Redakteurinnen Julia Prosinger und Esther Kogelboom alle zwei Wochen mit Dr. Mandy Mangler über wichtige Stationen im Leben von Frauen.
Seit April 2020 sprechen die Redakteurinnen Julia Prosinger und Esther Kogelboom alle zwei Wochen mit Dr. Mandy Mangler über wichtige Stationen im Leben von Frauen.

© Illustration: Felix Möller/TSP

Was sollte ich für morgen wissen?

An diesem Freitag wird interessant, ob sich die Politik zu einem klaren Signal gegen Raser durchringt, oder lieber doch trotz vollmundiger Ankündigungen die beschlossenen Maßnahmen wieder aufweicht. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat hat noch einmal darauf hingewiesen, dass Tempo-Übertretungen von mehr als 21 Kilometern pro Stunde innerorts und 26 km/h außerorts keine Lappalie, sondern grobe Verstöße sind. Wer zu schnell fahre, müsse „eine deutliche Sanktion zu spüren bekommen, unabhängig davon, ob nun eine Kita, eine Gefahrenstelle oder eine enge Kurve Grund für die Geschwindigkeitsbeschränkung war“.

[Behalten Sie den Überblick über die Corona-Entwicklung in Ihrem Berliner Kiez. In unseren Tagesspiegel-Bezirksnewslettern berichten wir über die Krise und die Auswirkungen auf Ihre Nachbarschaft. Kostenlos und kompakt: leute.tagesspiegel.de.]

Denn am Freitag soll sich der Bundesrat erneut mit Änderungen der Straßenverkehrsordnung befassen. Seit Ende April droht der Führerscheinentzug, wenn man innerorts 21 km/h zu schnell fährt oder außerorts 26 km/h. Vorher waren die Schwellen höher. Die Regelung wurde wegen eines entdeckten Formfehlers aber außer Vollzug gesetzt. Strittig ist nun, ob nur der Fehler behoben werden soll - oder ob auch die schärferen Strafen abgemildert werden. Verkehrs- und Innenausschuss der Länderkammer empfehlen nach einem Vorschlag von Union und SPD, dass Fahrverbote unter anderem nur vor Schulen und Kitas sowie im Wiederholungsfall binnen eines Jahres drohen sollen.

Der Verkehrssicherheitsrat hat dazu eine klare Einschätzung, die ich für sehr überzeugende halte: Die Anordnung einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit ist ähnlich wie eine rote Ampel nicht einfach ein Angebot, an das man sich halten kann oder auch nicht. Würden Geschwindigkeitsübertretungen nur vor Schulen oder Kitas stärker sanktioniert, stellte das die Geltung der Verkehrsregeln in anderen Fällen in Frage, so die Experten. Außerdem sind Kinder nicht nur vor Schulen unterwegs, der Schulweg beginnt zu Hause. Fahrverbote gegen grobe Verstöße wirken, weil man sie anders als Bußgelder nicht einfach „einpreisen“ kann.

Zahl des Tages

Die Deutsche Bahn hat 14 Millionen Euro an frühere Führungskräfte als Berater überwiesen. Der Schlussstrich unter die Affäre kommt dem Rechnungshof zu früh. Denn: Die rechtswidrige und missbräuchliche Nutzung solcher Verträge sei nicht vollständig aufgearbeitet, dine umfassende Aufklärung habe nicht stattgefunden. Mehr dazu erfahren Sie hier.

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