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Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnt vor der Corona-Entwicklung in Deutschland.

© Imago/Rüdiger Wölk

Fragen des Tages: Lauterbachs Corona-Warnung, Trumps Klinik-Ausflug – das war wichtig

Außerdem in den Fragen des Tages: Bekloppte Corona-Maßnahmen, ein antisemitischer Angriff in Hamburg und eine überraschende Spitzenkandidatin der Grünen.

Von Michael Schmidt

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Was ist passiert?

• Berliner Grüne: Bettina Jarasch wird Spitzenkandidatin für die Wahl 2021.
Überraschung bei den Berliner Grünen: Weder Ramona Pop noch Antje Kapek wollen Regierende Bürgermeisterin werden. Sie machten den Weg für eine dritte frei.

• Trump zieht mit Klinik-Ausflug trotz Infektion massive Kritik auf sich.
US-Präsident Trump zeigt nicht gerne Schwäche. Auch wenn sein Zustand ernster war als zunächst dargestellt, bewegte sich der Corona-Patient am Sonntag sogar außerhalb des Krankenhauses - und löste Kritik aus. „Menschen könnten sterben. Wegen politischem Theater“, empörte sich ein behandelnder Arzt. Donald Trumps Stabschef äußerte sich im Laufe des Tages optimistisch, dass der US-Präsident noch an diesem Montag ins Weiße Haus zurückkehrt.

• „Ganz Deutschland wird ein Risikogebiet sein.“
Im Interview mit dem Tagesspiegel findet Gesundheitsexperte und SPD-Politiker Karl Lauterbach deutliche Worte. Was er über die zweite Corona-Welle, Heimtests und das künftige Leben mit dem Virus zu sagen hat, lesen Sie hier.

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• Wie drastische Maßnahmen noch verhindert werden können.
Die Neuinfektionen nehmen zu, es droht ein Shutdown. Bestimmte Indikatoren geben Orientierung, wie dramatisch die Lage ist. Wie sich drastische Maßnahmen trotzdem verhindern lassen, haben Sascha Karberg und Carsten Werner zusammengetragen.

• Judenhass und Verfolgungswahn.
Sicherheitskreise halten den jungen Mann, der in Hamburg vor einer Synagoge einen anderen mit einem Klappspaten schwer verletzt hat, für ähnlich motiviert wie die Angreifer in Halle und Hanau. Antisemitische Verschwörungsmythen nehmen zu, schreibt Kollege Frank Jansen.

Nicht mit Ramona Pop (l.), nicht mit -r), nicht mit Antje Kapek (r.), sondern mit Bettina Jarasch als Spitzenkandidatin gehen die Grünen in Berlin in die Wahl 20121.
Nicht mit Ramona Pop (l.), nicht mit -r), nicht mit Antje Kapek (r.), sondern mit Bettina Jarasch als Spitzenkandidatin gehen die Grünen in Berlin in die Wahl 20121.

© dpa

Was wurde diskutiert?

• Wie ein US-Rückkehrer den Umgang mit Covid-19 in Deutschland erlebt.
Unser Autor ist nach zwei Jahren in den USA wieder zurück in Deutschland. Sein Eindruck: Das Land wiegt sich in Scheinsicherheit. Be smarter, Germany, ruft „Spiegelstrich“-Kolumnist Klaus Brinkbäumer uns zu.

• Corona-Maßnahmen: Bekloppter wird's in diesem Jahr nicht mehr.
Vier Berliner Bezirke sind inzwischen von anderen Bundesländern zu Risikogebieten erklärt worden. Dabei weiß schon in Schöneberg niemand, wo Mitte beginnt, schreibt Anke Myrrhe. Lesen Sie hier ihren Kommentar.

• „Gas ist Teil des Problems, nicht die Lösung.“
Erdgas gefährdet das Erreichen der Klimaziele, der Ausbau der Erdgas-Infrastruktur verschwendet Milliarden. Das zeigt ein Investigate-Europe-Report. Woran liegt es? An der engen Verflechtung von Politik und Industrie, schreiben Nico Schmidt und Harald Schumann.

• Steinmeier zur Deutschen Einheit - was für eine Rede!
Auch am Montag danach stieß dieser Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff immer noch auf allergrößtes Interesse. Der Herausgeber fand die Einlassungen des Bundespräsidenten, gelinde gesagt, enttäuschend: Fehler und Unterlassungen – kein Richard von Weizsäcker, kein Johannes Rau hätte eine solche Rede gehalten, schreibt er.

Seine Rede zur Deutschen Einheit hinterließ vor allem eines: Enttäuschung. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf dem Festakt zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit.
Seine Rede zur Deutschen Einheit hinterließ vor allem eines: Enttäuschung. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf dem Festakt zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit.

© Soeren Stache/dpa

Was können T-Plus-Abonnenten lesen?

• Die mörderische Sehnsucht nach dem T„Tag X“.
Rechtsextreme wollen die Bundesrepublik abschaffen - und bereiten sich auf den Umsturz vor. Es fällt schwer, vor lauter Einzelfällen den Überblick zu behalten, wie Kollege Sebastian Leber schreibt.

• Martenstein über Kreuzberg und die Bundeswehr: Nicht hart genug.
Dürfen Bundeswehr-Soldaten in Friedrichshain-Kreuzberg bei der Corona-Bekämpfung helfen? Überall sonst in Berlin dürfen sie es. Das Bezirksparlament hat die Hilfe abgelehnt und die Sache an einen Ausschuss verwiesen, in dem die Mehrheitsverhältnisse ähnlich sind. Die Kolumne von Harald Martenstein.

[Behalten Sie den Überblick über die Corona-Entwicklung in Ihrem Berliner Kiez. In unseren Tagesspiegel-Bezirksnewslettern berichten wir über die Krise und die Auswirkungen auf Ihre Nachbarschaft. Kostenlos und kompakt: leute.tagesspiegel.de.]

• „In der AfD erledigt man sich gegenseitig.“
Die scheidende CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer spricht über Abgrenzung zur rechten Konkurrenz, über Kampfkandidaturen – und ihren größten Fehler. Lesen Sie hier das Interview, das die Kollegen Robert Birnbaum und Georg Ismar mit ihr führten.

• 47 Quadratmetzer für 1499 Euro im Monat - die dunklen Seiten des Mietendeckels.
Illegale Angebote, Schwarzgeld, kaum bezahlbare Wohnungen verfügbar – ein Makler erzählt von den Auswüchsen am gedeckelten Markt.

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Was können wir unternehmen?

Fernsehen gucken!  Gewalt und Terror in Südafrika: Die internationale ZDF-Serie „Trackers - Rote Spur“ reißt alte Wunden auf. Auftakt zu der sechsteiligen Serie ist am heutigen Montagabend, ZDF, 22:15 Uhr.

Ins Theater gehen! Konflikte über Aerosole - wir und das Virus: Yael Ronens Pandemie-Abend „Death Positive – States of Emergency“ im Berliner Maxim Gorki Theater. 

Lesen! Die Zeit vor dem Arabischen Frühling: Amjad Nassers Roman „Wohin kein Regen fällt“. 

Warten! Termin zum vierten Mal verschoben: Der James-Bond-Thriller "Keine Zeit zu sterben" kommt erst im April 2021 in die Kinos. Nur ein großer Start kann den Blockbuster noch zum Erfolg machen.

Die Wartezeit nutzen - zum Nachdenken und Klügerwerden! Ampel-Warnsystem, Corona-App, R-Wert-Kurven - was macht das Diktat der Zeichen und Zahlen mit uns? In der Pandemie regieren Kurven und Ampeln. Statistische Werte helfen uns, den Überblick zu behalten. Doch der Mensch droht dahinter zu verschwinden. Ein Essay von Hannes Soltau.

Der nächste „James Bond“ lässt noch länger auf sich warten.
Der nächste „James Bond“ lässt noch länger auf sich warten.

© AFP

Was sollte ich für morgen wissen?

Ordnungshüter auf Abwegen: Immer wieder gibt es Meldungen über Rechtsextreme in den Reihen der Polizei - die Fälle in den Ländern häufen sich. Innenminister Horst Seehofer (CSU) legt  am Dienstag einen Lagebericht dazu vor.

Die Woche der Nobelpreise geht weiter: Am Dienstag wird der Preis für Physik vergeben, danach folgen die Kategorien Chemie, Literatur und Frieden. Den Abschluss bildet am Montag der für Wirtschaftswissenschaften.

Merkel trifft belarussische Oppositionspolitikerin: Die Bundesregierung unterstützt die friedlichen Proteste in Belarus. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wird am Dienstag die Bürgerrechtlerin Swetlana Tichanowskaja treffen. „Der Respekt vor dieser Bürgerrechtsbewegung, die klare Verurteilung der Art und Weise, wie die Wahlen durchführt wurden, all das drückt sich in diesem Besuch aus“, sagte Regierungssprecher Seibert. 

Zahl des Tages

3. Der Medizin-Nobelpreis geht 2020 an drei Virologen: die Entdecker des Hepatitis-C-Virus Harvey J. Alter, Michael Houghton und Charles M. Rice. Er hat also nichts mit Sars-CoV-2 zu tun. Zumindest nicht vordergründig. Das Gremium am Karolinska-Institut schreibt damit, wie mein Kollege Richard Friebe meint, eine Tradition der Preise fort: die Auszeichnungen in mehr oder minder subtiler Art hin und wieder auch zum Teil stellvertretend zu vergeben. In diesem Jahr für Virologen und die Erforschung und Therapie einer infektiösen Krankheit, die Millionen betrifft und die tödlich ausgehen kann. Im Jahr von Covid-19 fällt es schwer, die Botschaft dahinter nicht zu erkennen.

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