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Ein gebrauchter Mundschutz mit Resten von Lippenstift liegt am Strand vor der Strandpromenade von Westerland auf Sylt.

© Christian Charisius/dpa

Fragen des Tages: In Deutschland steigen Corona-Infektionen und Berlin streitet über Nahverkehr

Justizministerin erwägt härtere Strafen bei Kindesmissbrauch + Trump wieder in Wahlkampfmodus + Die wichtigsten Themen des Tages - und ein Ausblick auf Morgen.

Wie jeden Tag bringen wir Sie mit den Fragen des Tages auf den aktuellen Stand – natürlich mit den passenden Antworten. Sie können die „Fragen des Tages“ auch als kostenlosen Newsletter per Mail bestellen. Zur Anmeldung geht es hier. 

Was ist passiert?

• Aktive Coronafälle steigen erstmals seit zwei Monaten wieder: Die Zahl der Neuinfizierten in Deutschland ging lange stetig zurück. Doch am Donnerstag meldeten die Ämter mit 555 Neuinfektionen ungewöhnlich viele Fälle – damit stieg auch die Zahl der aktuell Infizierten. Sie war seit längerem rückläufig.

Justizministerin doch für härtere Strafen bei Kindesmissbrauch: Angesichts des schweren Falls von Kindesmissbrauch in Münster entbrannte in der Koalition ein Streit um ein härteres Strafmaß. Jetzt lenkt Justizministerin Lambrecht ein.

Scharfe Kritik an Ideen zur Finanzierung des Nahverkehrs: Eine Studie für den rot-rot-grünen Senat in Berlin empfiehlt ein obligatorisches Ticket für alle Bürger sowie eine Touristentaxe und eine City-Maut. Der Plan löst heftigen Protest aus.  

• „Laut und ungestüm und groß“: Trotz Corona-Pandemie will US-Präsident Trump wieder vor Anhängern Wahlkampf machen. Zur Rechtfertigung verweist sein Team auf die George-Floyd-Proteste. 

• J.K. Rowling äußert sich erstmals über Missbrauchserfahrung: Der Harry-Potter-Erfinderin wird immer wieder Transfeindlichkeit vorgeworfen. Jetzt nimmt sie ausführlich Stellung.

Hilfspaket für die Lufthansa, Kündigungen bei der Lufthansa.
Hilfspaket für die Lufthansa, Kündigungen bei der Lufthansa.

© Karrikatur: Klaus Stuttman

Was wurde diskutiert?

Diskussion um Vorurteile in der Polizei: Ebenso wie in der Gesellschaft kommt Rassismus auch in den Sicherheitsbehörden in Deutschland vor. Wir müssen und können etwas dagegen tun, schreibt die FPD-Politikerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger in einem Gastbeitrag.

Ist es richtig, "Vom Winde verweht" aus den Mediatheken zu verbannen? Nein, argumentiert mein Kollege Gregor Dotzauer. Wer Rassismus wirksam bekämpfen will, darf beim Blick in die Vergangenheit nicht heutige Maßstäbe anlegen.
Ausgiebig debattiert von unserer Community wird noch immer ein Artikel von gestern, der sich Aussagen des Bonner Virologen Hendrik Streeck widmet. Der hatte den Lockdown als zu harsch kritisiert und Masken als potenziell gesundheitsschädlich bezeichnet. Was die unsere Leserinnen und Leser davon halten, lesen Sie an dieser Stelle

Was sollte ich lesen?

"Auch in Deutschland gibt es latenten Rassismus in den Reihen der Sicherheitskräfte", sagt Saskia Esken und liefert damit Kritikern in ihrer Partei Futter.
"Auch in Deutschland gibt es latenten Rassismus in den Reihen der Sicherheitskräfte", sagt Saskia Esken und liefert damit Kritikern in ihrer Partei Futter.

© picture alliance/Ronny Hartmann/dpa

Saskia Esken sprengt den Burgfrieden in der SPD: Die SPD-Chefin will sich nach ihrem Rassismus-Vorwurf gegen die Polizei vor Ort ein Bild machen. Ihre Partei streitet derweil heftig über die Vorsitzende. 

• Die Elenden von Göttingen: 18 Etagen, 400 Wohnungen – das Iduna-Zentrum in der Uni-Stadt gilt als Infektionsherd. Und ist ein idealer Nährboden für Vorurteile, wie ähnliche Siedlungen in ganz Deutschland. Unser Reporter Hannes Heine war vor Ort. 

So will sich Deutschland ins Wasserstoff-Zeitalter katapultieren: Neun Milliarden Euro Fördergeld sollen den Wasserstoff zu einer klimafreundlichen Säule der Energieversorgung machen. Was man über das Projekt wissen muss. 

• Wie die FDP ihr AfD-Problem lösen will: Die FDP hat nach Thüringen eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die den Umgang mit der AfD klären soll. Jetzt liegen erste Ergebnisse vor. Wie ernst meinen es die Liberalen? 

Was können wir unternehmen?

  • Kochen: Folge 81 unserer Rezeptkolumne vereint scharfe Chorizo und Garnelen zu einem deftigen Eintopf.
  • Kinogehen: Das Open-Air-Kino in der Altstadt von Berlin-Spandau öffnet wieder. Mit uns hat die Chefin über den 1. Film, viele Schilder - und einen berühmten Pfau gesprochen. 
  • Streamen: In Amsterdam beginnt das digitale Holland Festival, am Konzerthaus enden die sechs Sonaten und Partiten von Bach.
  • Lesen: Der Schweizer Schriftsteller Reto Hänny setzt mit „Sturz“ sein autobiografisch grundiertes Lebenswerk fort.
  • Hören: Die neue Folge unseres Tagesspiegel-Gyncasts. Er handelt von den Überraschungen der weiblichen Anatomie und der Sprachlosigkeit, die sie umgibt.   

Was sollte ich für morgen wissen?

In Berlin findet wieder Oper statt! Und zwar in der Deutschen Oper - auf dem Parkdeck. Zu sehen gibt es eine „Rheingold“-Version für kleine Besetzung

Der Landtag in Sachsen-Anhalt debattiert die Erhöhung der Rundfunkgebühren von 17,50 Euro auf 18,36 Euro. Spannend ist das, weil die Erhöhung nicht in allen Fraktionen eine Mehrheit hat. Damit der Beitrag aber steigen kann, müssen ausnahmslos alle Länderparlamente zustimmen. Sachsen-Anhalt gilt als Wackelkandidat. Die Debatte gilt zunächst als Stimmungstest. Eine endgültige Abstimmung würde erst im Herbst erfolgen.

Staatsanwälte wollen Italiens Regierungschef Giuseppe Conte zum Umgang mit der Corona-Krise in der Lombardei anhören. Conte, Gesundheitsminister Roberto Speranza und Innenministerin Luciana Lamorgese sollen von Anklägern als Zeugen befragt werden. Unter anderem haben Hinterbliebene von Opfern in der stark betroffenen Provinz Bergamo Strafanzeigen gegen Unbekannt erstattet. Sie werfen der Politik Fahrlässigkeit vor.

Und aus der Rubrik unnützes Wissen: Morgen jährt sich die erste Transplantation eines Affenhodens in den Menschen. Der Eingriff des französischen Chirurgen Serge Voronoff gilt als eine der ersten Transplantationen von Tier zu Mensch mit dem Ziel einer Verjüngung.

Zahl des Tages:

20.000 oder sogar etwas mehr Fans verfolgten gestern das Stadtderby in Belgrad anläßlich des serbischen Pokalhalbfinals. Aber nicht vor dem Fernseher, sondern live im Stadion eng an eng samt großer Pyroshow und irrer Stimmung. Die Welt wird nach Corona nie mehr so sein wie vorher, mutmaßte manch kluger Kopf während der Viruskrise. Für die Fußballfans trifft das eher nicht zu. "Football as it used to be", kommentierte die Deutsche Welle.

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