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Donald Trump, Präsident der USA bei einer Veranstaltung zu Schulöffnungen im Weißen Haus.

© Alex Brandon/AP/dpa

Fragen des Tages: Extremisten auf dem Vormarsch, Supreme Court widerspricht Trump – was heute wichtig war

Außerdem: Razzia in der Rigaer Straße 94 + Stadtplan-Erbe Falk zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt: die Themen des Tages – mit Ausblick auf morgen.

Von Michael Schmidt

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Was ist passiert?

• Extremisten auf dem Vormarsch.
Der neue Verfassungsschutzbericht zeigt beunruhigende Entwicklungen auf. Rechte, Linke, Salafisten – die Zahl der Extremisten wächst, ihre Neigung zur Gewalttätigkeit nimmt zu. Innenminister Seehofer spricht von einer „Schande für unser Land.“

• Gericht zwingt Trump zur Offenlegung seiner Finanzen.
Der Supreme Court entscheidet gegen den US-Präsidenten: Die Justiz dürfe seine Finanzunterlagen einsehen. Der Kongress allerdings erst einmal nicht. In den USA ist es üblich, dass der Präsident der Öffentlichkeit Einblick in seine Finanzen gewährt und seine Steuererklärung veröffentlicht. Trump, der sich im November zur Wiederwahl stellt, brach mit dieser Tradition. Lesen Sie hier, wie es in der heiklen Sache weitergeht.

• Razzia in der Rigaer Straße 94.
Wegen Körperverletzung und Urkundenfälschung: Die Berliner Polizei durchsuchte Wohnungen im umkämpften Haus in Berlin-Friedrichshain. Gegner jubeln, Autonome zürnen, Linke rufen zu Demos auf. Lesen Sie hier, wie die Auseinandersetzung um das autonome Berliner Hausprojekt eskalierte.

• Stadtplan-Erbe Falk zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. 
Eine „Oma-SMS“ als Hauptbeweismittel: Im Februar 2010 wird auf einen Anwalt in Frankfurt am Main geschossen, der Auftrag dazu kam nach Auffassung des Gerichts von Alexander Falk. Der einst gefeierte Unternehmer muss viereinhalb Jahre in Haft. Lesen Sie hier den Prozessbericht meines Kollegen Arne Bensiek.

• Die Mohrenstraße kann weg, Kolumbus muss bleiben!
Geschichte ist nicht eingefroren – aber wir können sie auch nicht hastig über Bord werfen. Es braucht Zeit und nicht nur Zorn für Veränderungen. Lesen Sie hier den Kommentar meiner Kollegin Andrea Nüsse zur Umbenennung von Straßen und U-Bahnhöfen.

Was kann ich heute aus dem Plus-Bereich lesen?

Sprechzimmer einer Hausarztpraxis
Sprechzimmer einer Hausarztpraxis

© picture alliance / Benjamin Ulme

• So ungleich sind Haus- und Fachärzte in Berlin verteilt. Von Spandau bis Marzahn. Ob Haus- oder Augenärzte, Frauen- oder Kinderärzte: Im Gesundheitssystem gibt es ein großes Gefälle. Sehen Sie hier, wie gut Ihr Bezirk versorgt ist.

• Ist die Corona-Warn-App ihr Geld wert? 66 Millionen Euro Kosten, nur 15,2 Millionen Downloads – und keiner kann sagen, wie viele Warnungen verschickt werden. Lesen Sie hier, warum die Politik uneins ist, ob der Nutzen der App die Kosten rechtfertigt.

• 90 Prozent der Windräder drehen sich falsch herum. Windparks liefern beträchtliche Strommengen. Doch die Räder drehen weit unter ihrem vollen Potential, wie eine Studie zeigt. Die Energieausbeute könnte um ein Viertel höher ausfallen. Ein Kuriosum, das Ihnen hier mein Kollege Otto Wöhrnach erklärt.

• Wirtschaftsprüfer am Pranger. Der Fall Wirecard stellt Qualität und Geschäftsmodelle der gesamten Kontrollbranche infrage. Lesen Sie hier, was den Anbietern nun an harten Regulierungen drohen.

Welche Tipps gibt es für Plus-Abonnenten?

Karl-Foerster-Haus und Garten in Potsdam
Karl-Foerster-Haus und Garten in Potsdam

© PNN / Ottmar Winter

• Wohnen im Grünen. Niedrige Immobilienpreise, aber lange Fahrtzeiten. Und die Anbindung ist nicht überall gut. Eine Studie hat nun berechnet, in welchen Gemeinden der Kauf finanziell am sinnvollsten ist. Lesen Sie hier, wo sich das Pendeln lohnt, wenn man in Berlin arbeitet.

• Geldanlage. Uniper, Lanxess, Innogy – viele Abspaltungen bringen Aktionären höhere Gewinne als die Mutterkonzerne. Worauf Anleger beim Kauf dieser Papiere achten müssen, lesen Sie hier.

• Gefährliche Hobbys. Bungee-Jumping, Motorrad fahren, Klettern – Eltern machen sich Sorgen, wenn ihr Kind plötzlich Gefährliches vorhat. Doch ein Verbot hilft niemandem weiter. Wie Eltern mit abenteuerlustigen Kindern umgehen sollten, lesen Sie hier.

Was können wir unternehmen?

Rolling Stones hören: Seit einer Woche thronen die Rolling Stones in den Charts dort, wo sie hingehören: auf Platz eins. Wer ihren neuen Song „Living in a Ghost Town“ analysiert, merkt, warum: Die Stones sind nun unstrittig die beste Band der Welt.

Rolling Stones sehen: Der Dokumentarfilm „ Somebody Up There Likes You“ erzählt von den Höhen und Tiefen im Leben von Ronnie Wood, er zeigt die warme Seite des Stones-Gitarristen. Regisseur Mike Figgis holt etliche Weggefährten vor die Kamera. Zu sehen ist das Ganze in den Kinos b-ware!Ladenkino, Babylon Kreuzberg , FT am Friedrichshain, Xenon (alle OmU), Kant.

Was sollte ich für morgen wissen?

BER-Flughafenchef informiert über Finanzsituation. Zwar ziehen die Passagierzahlen auch an den Berliner Flughäfen allmählich wieder an – doch die finanzielle Situation der Betreibergesellschaft bleibt angespannt. Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup will am Freitag dem Aufsichtsrat ein aktuelles Bild über die Lage vermitteln. Im Anschluss soll auch die Öffentlichkeit informiert werden. Die Corona-Krise hat eine große Finanzlücke ins laufende Geschäft gerissen. Auf rund 300 Millionen Euro bezifferte Lütke Daldrup bislang den Bedarf.

Venedig testet umstrittene Hochwasserschutz-Anlage. Für den Flutschutz in Venedig steht eine entscheidende Probe an. Eine umstrittene Hochwasserschutzanlage wird am Freitag erstmals komplett ausgefahren. Das Projekt „Mose“ ist schon seit etwa 17 Jahren geplant und soll die italienische Unesco-Welterbestadt besser vor Fluten schützen. An drei Eingängen zur Lagune gibt es dazu große Barrieren. Bürokratie, Korruptionsskandale und unterschiedliche politische und wirtschaftliche Interessen hatten das Milliarden-Projekt immer wieder verzögert. Es soll nun Ende 2021 fertig sein.

Erster Prozess um G-20-Randale an der Elbchaussee endet. Drei Jahre nach dem G20-Gipfel in Hamburg will das Landgericht am Freitag zum ersten Mal ein Urteil im Zusammenhang mit dem gewalttätigen Aufmarsch an der Elbchaussee verkünden. Die Staatsanwaltschaft wirft den fünf Angeklagten schweren Landfriedensbruch und Mittäterschaft bei Brandstiftung und gefährlicher Körperverletzung vor.

Zahl des Tages!

20 Jahre ist es her, dass Baschar al Assad in Syrien an die Macht kam. Kurz vor dem 20. Jahrestag seines Machtantritts an diesem Freitag erhielt der syrische Staatschef noch einmal politische Geschenke von seinen Gegnern. Die EU und die USA verabschiedeten sich öffentlich von ihrem Ziel, den Machthaber aus dem Präsidentenpalast in Damaskus zu vertreiben. Noch vor wenigen Jahren stand Assad am Rande der Niederlage im langen Krieg gegen die Opposition, der das Land weitgehend zerstört und Millionen in die Flucht geschlagen hat. Doch kann dem 54-Jährigen kaum jemand mehr etwas anhaben. Wie er das geschafft hat? Meine Kollegen Christian Böhme und Thomas Seibert nennen fünf Gründe für das Überleben des Dauer-Despoten von Damaskus.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Wenn Sie Fragen, Anregungen, Kritik zu diesem neuen Newsletter haben, können Sie mir gerne mailen an michael.schmidt@tagesspiegel.de.

Danke und herzliche Grüße Ihr Michael Schmidt Leitung Newsroom

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