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Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie

© Britta Pedersen/dpa

Fragen des Tages: Drosten warnt vor Panikmache, Spahn holte einen alten Freund in einen Top-Job

Außerdem in den Fragen des Tages: Ein russischer Geheimagent gibt den Giftanschlag auf Nawalny zu und Tipps für den digitalen Spieleabend.

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Was ist passiert?

• Wie Jens Spahn einen alten Freund in einen Top-Job holte: 2019 machte der Bundesgesundheitsminister den Ex-Pharma-Manager Markus Leyck Dieken zum Chef-Digitalisierer im Gesundheitswesen. Pikant dabei: Zuvor hatte er ihm eine Wohnung abgekauft. Lesen Sie hier die exklusive Recherche meines Kollegen Jost Müller-Neuhof.

• Drosten über Corona-Mutation: Der Charité-Virologe Christian Drosten warnt vor Panikmache in Zusammenhang mit einer neuen Virusvariante in Großbritannien. Noch gebe es kaum gesicherte Erkenntnisse. Er sagt aber auch: „Ich denke, dass das schon in Deutschland ist.“

• Höchststrafe nach Angriff auf Synagoge in Halle: In Magdeburg wurde der Halle-Attentäter zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Rechtsextremist hatte versucht, eine Synagoge zu stürmen. Er ermordete zwei Menschen. Nach der Urteilsverkündung attackierte der Attentäter im Gerichtssaal dann den jüdischen Nebenkläger mit einem Notizhefter.

• Russischer Geheimagent gibt Giftanschlag auf Nawalny zu: Der Kremlkritiker telefonierte offenbar mit dem mutmaßlichen Agenten, indem er sich als Vertrauter Putins ausgab. Jetzt hat Alexej Nawalny den Mitschnitt veröffentlicht. Seine Aktion fasst er so zusammen: „Ich habe meinen Mörder angerufen.“

• EU-Behörde empfiehlt Zulassung von Corona-Impfstoff: Die Arzneimittelbehörde EMA hat grünes Licht für den Impfstoff von Biontech und Pfizer gegeben. Die EU-Kommission will jetzt schnell handeln. Ab 27. Dezember kann dann in Deutschland geimpft werden.

Was wurde diskutiert?

© Karikatur: Klaus Stuttmann

• Neue Virus-Variante in Großbritannien: Die Mutationen von Sars-CoV-2 sind besorgniserregend. Noch schlimmer aber ist, dass Europa zu keiner gemeinsamen Strategie findet. Es ist schäbig, dass Johnson die Corona-Mutationen politisch nutzt, kommentiert mein Kollege Sascha Karberg.

• Corona-Impfungen in Deutschland: Die Impfungen gegen das Corona-Virus hätten viel früher beginnen müssen. Mein Kollege Gerd Appenzeller bringt es auf die Formel: Ein bisschen zu spät ist fast immer viel zu spät.

• Pro und Contra: Soll der Staat Gewinne regulieren? Nein! Gier ist schlecht. Aber wer Gewinne verbietet, verunmöglicht Innovation. Und ohne sie funktioniert unsere Gesellschaft nicht. Das findet der FDP-Politiker Marco Buschmann.

• Pro und Contra: Soll der Staat Gewinne regulieren? Ja! Nach der Coronakrise müssen wir uns dem Klimawandel stellen. Dafür brauchen wir eine sozial-ökologische Marktwirtschaft, die Unternehmensgewinne reguliert. Wir müssen den zügellosen Kräften des Marktes Einhalt gebieten, findet die Grünen-Politikerin Lisa Paus.

Was können Abonnenten lesen?

Für einen digitalen Spieleabend gibt es viele Möglichkeiten.
Für einen digitalen Spieleabend gibt es viele Möglichkeiten.

© Freepik (2), Getty Images; Montage: TSP/Schneider

• Wie Familien Fehler bei Netflix und Co vermeiden: Welche Serien der Streaming-Dienste dürfen die Kinder sehen? Zehn Empfehlungen, die auch Eltern gut ertragen – und Tipps zum Ausschalten. Damit es nicht Paw Patrol in Dauerschleife gibt.

• Die besten Tipps für den digitalen Spieleabend: Welche Spiele eignen sich besonders gut? Wobei können auch Kinder mitmachen? Die Spieleentwicklerin Anja Wrede gibt Empfehlungen für große und kleine Mitspielende – für den Lockdown ohne Langeweile.

• Wie sich der Irrsinn auf Telegram organisiert: Der Messenger-Dienst Telegram zieht jene an, die sich anderswo kontrolliert fühlen. Polizei und Geheimdienste sind machtlos. Hier gibt es Kokain, eine Anleitung zum Bombenbau und Nazi-Hetze – alles leider kein Problem.

• Die Lieferschlacht der Zusteller vor Weihnachten: 180 Sendungen am Tag, mehr als 30 Kilo schwer. Paketzusteller schleppen alles, dieses Jahr sind sie wichtiger denn je. Ein Zusteller sagt: „Das ist kein Grund, dass Vorgesetzte ihre Mitarbeiter erniedrigen.“

Was können wir unternehmen?

Was kochen: Rezeptideen aus unserer Redaktion. In Teil 49 verabschieden wir uns mit einem leicht nachkochbaren Gourmetmenü in die Weihnachtspause – mit einem festlichen Menü in vier Gängen.

Theater streamen: In Kooperation mit dem Bertolt-Brecht-Archiv der Akademie der Künste ist auf der Website des Berliner Ensembles bis zum 31. Dezember kostenfrei die legendäre Inszenierung von „Mutter Courage und ihre Kinder“ in der Regie von Bertolt Brecht und Erich Engel mit Helene Weigel in der Hauptrolle abrufbar.

Beethoven feiern: Die Uraufführung des szenisch-musikalischen Projekts „Force & Freedom“ von Nico and the Navigators und dem Kuss Quartett wird heute auf dem Internetkanal von Arte Concert stattfinden. Es war geplant als Beitrag zum Beethoven-Jubiläumsjahr.

Was sollte ich für morgen wissen?

Um 10.00 Uhr informiert das Robert-Koch-Institut wieder über die aktuelle Covid-19-Lage in Deutschland. Im Zentrum dürfte diesmal nicht nur die Entwicklung des Infektionsgeschehens kurz vor Weihnachten stehen, sondern auch die Bedeutung von Impfungen: Nach der EU-Zulassung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer soll es damit direkt nach den Feiertagen am 27. Dezember losgehen.

In Straßburg entscheidet der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) über die Beschwerde des in der Türkei inhaftierten pro-kurdischen Politikers Selahattin Demirtas. Er ist seit November 2016 wegen Terrorvorwürfen inhaftiert. Der EGMR hatte bereits 2018 die Freilassung des Poitikers angeordnet. Nun entscheidet die Große Kammer über den Fall.

Zahl des Tages

77 Passagiere aus Großbritannien sind zwischenzeitlich auf dem Flughafen BER in Schönefeld gestrandet. Wegen der neuen Beschränkungen für Reisende aus Großbritannien durften die betroffenen Passagiere den Transitbereich des Terminal 5 am BER, dem alten Flughafen Schönefeld, nicht verlassen. Sie mussten sich zunächst einem Antigen-Schnelltest auf Corona unterziehen – hatten aber alle ein negatives Testergebnis.

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