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Wachsam mit Maske: In Hongkong hat sich offenbar jemand zum zweiten Mal mit dem Coronavirus infiziert.

© Lam Yik/REUTERS

Fragen des Tages: Corona-Ansteckung nach Genesung, Untreue-Verdacht bei der IBB - was heute wichtig war

Außerdem: Wie Trump seine Chance im Wahlkampf verpasst. Der MDR wagt ein Interview mit AfD-Mann Höcke - und ein Ausblick auf morgen.

Von Michael Schmidt

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Was ist passiert?

• Erneute Corona-Ansteckung bei schon einmal genesenen Patienten. 

In Hongkong hat sich offenbar jemand zum zweiten Mal mit dem Coronavirus infiziert. Auch in Europa werden Fälle gemeldet. Überraschend ist das nicht. Warum es auch keine Hiobsbotschaft sein muss, lesen Sie hier eine Einschätzung der neuen Erkenntnisse von meinem Kollegen Richard Friebe.

• Wie Donald Trump eine Chance im Wahlkampf verpasst.

Parteitagsauftakt der Republikaner. Angekündigt waren positive Botschaften über Trumps Pläne. Doch die meisten Redner warnen vor allem vor Joe Biden. Dabei wäre, wie zwei Reden zeigen, für die Republikaner mehr drin, wie Tagesspiegel-US-Korrespondentin Juliane Schäuble hier aufzeigt.  Wer verstehen will, warum Trump trotzdem hoffen darf, wiedergewählt zu werden, dem empfehle ich die lesenswerte  Analyse meines Kollegen Malte Lehming.

• Der Fall Nawalny: „Wenn sie ihn hätten töten wollen, hätten sie ihn getötet.“

Laut einer Untersuchung der Berliner Charité wurde der Kremlkritiker Nawalny wohl vergiftet. In Russland hält man wenig von dem Befund. Meine Kollegin Maria Kotsev hat die russischen Zweifel an der Diagnose zusammengetragen.

• Der MDR interviewt Thüringens AFD-Chef Björn Höcke.

„Ach, Herr Sänger, Sie wissen doch, wie es ist...“ Der Mitteldeutsche Rundfunk hat ein Interview mit Thüringens AfD-Chef Björn Höcke gewagt. Mein Kollege Markus Ehrenberg findet: Geschadet hat das niemandem.

• Untreue-Verdacht bei Vergabe von Corona-Geldern in Berlin.

Wegen Untreue und Beihilfe zur Untreue ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen IBB-Vorstände und Mitarbeiter. Das Landeskriminalamt hatte vor laxen Kontrollen bei Corona-Hilfen gewarnt. Finanzsenator Matthias Kollatz verteidigte das Berliner Vorgehen: Hätte der Senat sich für „sehr aufwendige Verfahren“ entschieden, hätten das viele kleine Betriebe und Selbstständige nicht überstanden. „Es ist uns gelungen, in dieser Situation ein Förderprogramm mit sehr guten Ergebnissen umzusetzen", sagte Kollatz. Wie meine Kollegen Julius Betschka und Alexander Fröhlich berichten, kommt der Finanzsenator zu dem Schluss: „Ich würde das wieder tun"

Was wurde diskutiert?

• Für 6890 Euro im Jahr... 

Von ihrem Dienstsitz bis zum Bundesrat sind es nur drei Kilometer.Trotzdem beantragte Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres eine Bahncard 100 - nutzte sie dann aber kaum

• So will die extreme Rechte den Corona-Protest unterwandern.

Innensenator Andreas Geisel sieht eine Instrumentalisierung der für Samstag geplanten „Querdenker“-Demo durch Rechtsradikale. Die Stuttgarter Initiative „Querdenken 711“ mobilisiert in ganz Deutschland für den Protest, Reisebusse werden gechartert. Sicherheitskreise erwarten „das komplette Spektrum“ der Neuen Rechten in Berlin. Darüber hinaus haben die Gegner der Corona-Maßnahmen eine weitere Kundgebung von Sonntag bis zum 14. September angemeldet, bei der sie täglich mit 22.500 Teilnehmern auf der Straße des 17. Juni rechnen.

• Streiks? Die Bazooka bleibt besser in der Munitionskammer!

In der übelsten Rezession gibt es kaum was zu verteilen. Sollte es zu Arbeitsniederlegungen im Öffentlichen Dienst kommen, könnte es ein heißer Herbst werden. Lesen Sie hier den Kommentar meines Kollegen Alfons Frese zu den Vorbereitungen von Verdi, den Gewerkschaften der Polizisten, Lehrer und Erzieherinnen auf einen Arbeitskampf in den kommenden Monaten.

Was können Tagesspiegel-Abonnenten lesen?

• So erzielen Sie für Ihre Wohnung den besten Verkaufspreis.

Will man seine Immobilie veräußern, kann jedes Detail über tausende Euro entscheiden. Sechs Tipps, auf die Sie bei Verhandlungen, Maklerwahl und Besichtigungen achten sollten.

• Chorprobe unter Corona-Bedingungen.

Wenn der Wind den KLang verweht. Das Chorsingen in Innenräumen gilt als besonders riskant. Sigrid Kneist über Berliner Laienensembles, die sich deswegen in den letzten Wochen einiges haben einfallen lassen.

• Aus dem Überlebenskampf der Kinos wird ein Machtkampf.

Filmproduzenten würden gerne mehr Aufträge von Streamingdiensten annehmen - doch die Politik stoppt sie. Denn sie will die Kinos aus einem Teufelskreis retten. Thorsten Mumme über die Filmbranche in der Coronakrise.

• Wie Bürgerräte die Demokratie aus der Krise führen sollen.

Sie fand eine Einladung in der Post. Wer bin ich schon, was weiß ich von Politik?, dachte Clara Donaiski. Sie sagte trotzdem zu. Der Report über ein Experiment von Armin Lehmann.

Was können wir unternehmen

Unser TV-Tipp: Held oder Mörder? Das ARD-Drama „Leanders letzte Reise“ erzählt von der Versöhnung zwischen Großvater und Enkelin – und von zwei Kriegen (ARD, Mittwoch, 0.40 Uhr).

Unser Interview-Tipp: Barry Kosky, der Intendant der Komischen Oper, muss in der Krise als Chefregisseur ran. Ein Gespräch mit meinem Kollegen Frederik Hanssen über Inszenieren in Corona-Zeiten und das Privileg öffentlicher Bühnen: „Ich habe jetzt die Power, ich möchte wieder Kunst machen.“

Unser Literatur-Tipp: Das Lied von den Moorbauern. Uta Ruge verwebt Kindheitserinnerungen, Weltpolitik und das Landleben von heute zu einer packenden Saga. (Uta Ruge: Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang. Verlag Antje Kunstmann, München 2020. 480 Seiten, 28 €.)

Was sollte ich für morgen wissen?

Räumung der„Liebig 34“: Das Landgericht (Zivil) verhandelt erneut über die Räumung des autonomen Hausprojekts „Liebig 34“ in Berlin-Friedrichshain Ein Bewohner-Verein hat Einspruch gegen die vom Gericht angeordnete Räumung eingelegt. Der juristische Streit zieht sich seit Jahren hin.

Anis Mohamed Youssef Ferchichi, bekannt als Rapper Bushido, zu Beginn des Prozesses gegen den Chef der arabischstämmigen Großfamilie.
Anis Mohamed Youssef Ferchichi, bekannt als Rapper Bushido, zu Beginn des Prozesses gegen den Chef der arabischstämmigen Großfamilie.

© Paul Zinken/dpa

Abou-Chaker gegen Bushido. Der Prozess gegen den Chef eines bekannten arabischstämmigen Clans und drei seiner Brüder wird fortgesetzt. Dem Hauptangeklagten Arafat Abou-Chaker werden Straftaten zum Nachteil des Rappers Bushido wie Freiheitsberaubung, versuchte schwere räuberische Erpressung, Untreue, gefährliche Körperverletzung und Nötigung vorgeworfen. Die Brüder sind als Mittäter oder Gehilfen angeklagt. Erwartet wird die Zeugenaussage von Bushido.

Schauer und Windböen: Nach einem heiteren und trockenen Dienstag soll es am Mittwoch ungemütlich werden. Der Deutsche Wetterdienst erwartet eine dicke Wolkendecke am Himmel. Mit länger anhaltendem Regen wird vor allem in der Nordhälfte Brandenburgs gerechnet. Neben Windböen kann es auch stürmische Böen, mancherorts sogar Sturmböen geben. Die Tageshöchstwerte liegen zwischen 20 Grad in der Prignitz und 25 Grad in der Niederlausitz.

Zahl des Tages!

50 unglaubliche Jahre alt ist Claudia Schiffer heute geworden. Happy Birthday!  Vor 33 Jahren zog es sie vom Niederrhein nach Paris. Dort wurde die 17-Jährige zu einer der meistfotografierten Frauen der Welt. „Ich bin froh, 50 zu werden und habe mich nie zuvor in meinem Leben zufriedener und glücklicher gefühlt“, sagte Schiffer jetzt dem britischen „Telegraph“.

Eigentlich wollte die Schülerin Claudia ihrem Vater folgen, Jura studieren und Anwältin werden. Doch dann wurde sie an der Düsseldorfer Königsallee im Nachtclub „Checkers“ auf der Tanzfläche vom Chef einer Pariser Modelagentur entdeckt. Heute wird ihr Vermögen auf rund 200 Millionen Euro geschätzt. Lesen und sehen Sie hier unseren Glückwunsch in Bildern an die Frau, die der „Stern“ einst als „Vorstandsvorsitzende ihres eigenen Körpers“  beschrieb.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend!

Danke und herzliche Grüße Ihr

Michael Schmidt

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