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Bundeskanzlerin Angela Merkel ist kompromissbereit, der britische Premier Boris Johnson sieht keine Lösung.

© Imago

Fragen des Tages: Brexit-Gespräche vor dem Aus, Berliner Sperrstunde gekippt – das war wichtig

Außerdem in den Fragen des Tages: Bundesregierung warnt vor „großer zweiter Welle“, getrennte Auftritte von Trump und Biden – und radioaktives Wasser in Japan.

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Was ist passiert?

• Bundesregierung warnt vor „Beginn einer wirklich großen zweiten Welle“: Die Zahl der Neuinfektionen steigt weiter rasant, die Warnungen der Politik werden drastischer. Warum nun auch die Positivrate der Tests immer wichtiger wird.

• Gericht kippt Berliner Sperrstunde: Die Corona-Sperrstunde ist nicht verhältnismäßig, sagt das Verwaltungsgericht. Kneipen und Restaurants hätten keinen wesentlichen Anteil am Infektionsgeschehen. Absurde Folge des Urteils: Das Gericht entschied nur für die elf Bars, die gegen die Sperrstunde geklagt hatten. Nur sie dürfen jetzt nach 23 Uhr öffnen. Alle anderen müssen geschlossen bleiben. 

• Johnson bereitet Großbritannien auf harten Brexit vor: Bundeskanzlerin Merkel ist zu Kompromissen im Brexit-Streit bereit. Premier Johnson hingegen hält ein Abkommen mit der EU weiterhin für unwahrscheinlich.

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• Zeitgleiche „Townhalls“ von Trump und Biden: Nach dem Schreiwettbewerb im ersten TV-Duell traten Trump und Biden nun getrennt auf. Der Präsident bestätigte indirekt Berichte über seinen Schuldenberg.

• Japan will radioaktives Wasser aus Fukushima ins Meer leiten: Das kontaminierte Wasser wird dabei aufwändig gefiltert. Die Internationale Atomenergie-Organisation hat keine Bedenken,aber Fischer und Bauern protestieren.

Lange aufbleiben und in Gaststätten gehen? Fürs Verwaltungsgericht in Ordnung.
Lange aufbleiben und in Gaststätten gehen? Fürs Berliner Verwaltungsgericht in Ordnung.

© imago images/Gerhard Leber

Was wurde diskutiert?

• Der Brexit-Poker: Nach Ansicht des britischen Premiers Boris Johnson rückt ein No-Deal-Brexit näher. Doch erst die kommenden Wochen bringen die Entscheidung, analysiert mein Kollege Albrecht Meier. 

• Gerichte kippen Corona-Regeln: Erst das Beherbergungsverbot, jetzt die Sperrstunde – es ist beruhigend, dass die Gerichte in der Pandemie auf die Einhaltung der Grundrechte achten, schreibt Fatina Keilani.  Allerdings steigt der Bürger kaum noch durch, was die Regeln angeht. Ihr Fazit: Der Rechtsstaat funktioniert - und das macht es kompliziert.

• Die Gockelspiele in der Coronarunde: Die Kanzlerin versuchte es sachlich, die Länderchefs aber spreizten und zierten sich. Am liebsten möchte unsere Kolumnistin Hatice Akyün das föderale System auf den Mond schießen. Eine Kolumne. 

• Wie Trump die Medien verändert hat: Ausgewogenheit nutzt nur den kruden Ideen des Präsidenten. Er sieht die Medien als Opposition. Da hilft nur transparente Parteilichkeit, schreibt der Politikwissenschaftler Jan-Werner Müller in seinem Gastbeitrag.

Bundeskanzlerin Angela Merkel versucht es, doch scheitert am föderalen System.
Bundeskanzlerin Angela Merkel versucht es, doch scheitert am föderalen System.

© dpa

Was können Abonnenten lesen?

• Kein Zutritt mit Kopftuch: Frauen mit Kopftuch erfahren auch in Fitnessstudios immer wieder Ablehnung. Dabei gibt es inzwischen extra für den Freizeitbereich entwickelte Sport-Hijabs. Was Betroffene berichten. 

• Stereotype im Kinderalltag: Der Psychologe und Pädagoge Red Haircrow erklärt, wie man mit Kindern über Klischees sprechen kann und was Federn, Pfeile und Prärie mit Rassismus zu tun haben. 

• Lob des Kompromisses: Zugständnisse machen hat heute einen miesen Ruf. Dabei bedeutet ein Kompromiss nicht, dass eine Seite zähneknirschend ein schlechte Lösung akzeptiert. Sieben Vorschläge für moderne Dilemmata.

• Nachhaltig investieren: Viele Aktionäre wollen bestimmen, für welche Zwecke ihr Geld eingesetzt wird. Ein neues Portal bietet Antworten.

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Was können wir unternehmen?

Musik hören: Jeden Freitag stellen vier Popkritiker ab 21 Uhr auf Radio eins die Alben der Woche vor. Diesmal mit Marry Lattimore, Matt Berninger, The Screenshots. 

Ein Buch lesen: Ein Leben zwischen Holland und Paris: Josepha Mendels’ außergewöhnlicher Emanzipationsroman „Rolien und Ralien“.

[Behalten Sie den Überblick über die Corona-Entwicklung in Ihrem Berliner Kiez. In unseren Tagesspiegel-Bezirksnewslettern berichten wir über die Krise und die Auswirkungen auf Ihre Nachbarschaft. Kostenlos und kompakt: leute.tagesspiegel.de.]

Eine Ausstellung besuchen: Zarte Cowboys und kuschelige Soldaten: Die Ausstellung „Masculinities“ im Gropius Bau untersucht die vielen Facetten der Männlichkeit. 

Am Samstag fernschauen: Nicht nur für Fußballfans! „München Mord“ beschreibt das skurrile Fußball-Milieu der „Sechziger“ und die Konkurrenz zwischen Roten und Blauen. Läuft um 20:15 Uhr im ZDF. 

Am Sonntag fernschauen: Arte erinnert mit „Geniale Göttin“ an die Schauspielerin und Erfinderin Hedy Lamarr. Howard Hughes richtete ihr sogar ein Labor am Set ein. Läuft um 22:15 Uhr auf Arte. 

„München Mord“: Harald Neuhauser (Marcus Mittermeier, li.), Ludwig Schaller (Alexander Held) und Angelika Flierl (Bernadette Heerwagen).
„München Mord“: Harald Neuhauser (Marcus Mittermeier, li.), Ludwig Schaller (Alexander Held) und Angelika Flierl (Bernadette Heerwagen).

© ZDF/Jürgen Olczyk

Was sollte ich für das Wochenende wissen?

Die Junge Union lädt die CDU-Kandidaten am Samstag um 18 Uhr zum Vorsprechen. Die JU-Mitglieder sollen über Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen abstimmen. Wir werden das Gespräch auf tagesspiegel.de live zeigen. 

Am Montag wird der EU-Brexit-Unterhändler Michel Barnier nach London reisen. Es ist wohl die letzte Chance für einen geordneten Austritts Großbritanniens aus der EU. 

In London gelten ab Samstag schärfere Corona-Regeln. Angesichts rapide steigender Infektionszahlen dürfen sich Angehörige verschiedener Haushalte in Innenräumen nicht mehr treffen. Auch Treffen in Pubs oder Restaurants sind nicht mehr erlaubt.

In Frankreich gilt ab Samstag der Gesundheitsnotstand. In mehreren französischen Städten, darunter in Paris, gelten ab Samstag zudem von 21.00 Uhr abends bis 6.00 Uhr morgens Ausgangssperren. Zudem sind private Feiern wie etwa Hochzeiten in Festsälen oder anderen öffentlichen Orten landesweit nicht mehr erlaubt.

Zahl des Tages

3 Feiern waren es, die laut Aussage des Lokalpolitikers Michael Billen aus dem Kreis Bitburg-Prüm die Eifel zum Corona-Hotspot machten. In seinen Worten: "Anfang Oktober gab es hier eine private Party, da kamen zwei Leute mit Corona. Sie wussten halt nicht, dass sie infiziert waren. Am nächsten Abend sind die dann auf eine andere Party gegangen und haben wieder Leute angesteckt. Und ein paar von denen, die sich da infiziert haben, sind am dritten Abend auf eine weitere Feier gegangen." 

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