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Bootsflüchtlinge aus Myanmar und Bangladesch erhalten Nahrungsmittel und Wasser von einem thailändischen Fischerboot.

© dpa

Flüchtlingskrise in Südostasien: Myanmar besteht auf Staatenlosigkeit der Rohingya

Myanmar hat beim Flüchtlingsgipfel in Thailand die alleinige Verantwortung für die aktuelle Flüchtlingskrise zurückgewiesen. Das Land weigert sich weiterhin, der muslimischen Minderheit der Rohingya die Staatsbürgerschaft zu verleihen.

Myanmar hat sich beim Flüchtlingsgipfel der südostasiatischen Staaten in Thailand gegen die Vorwürfe der Vereinten Nationen zur Wehr gesetzt. "Was die Frage der illegalen Einwanderung von Bootsflüchtlingen betrifft, darf man mein Land nicht herausgreifen", sagte Myanmars Delegationsleiter Htin Lynn am Freitag in Bangkok. Er reagierte damit auf die Forderung des Flüchtlingshilfswerks UNHCR, eine der Grundursachen der Flüchtlingskrise anzugehen und der muslimischen Minderheit der Rohingya die Staatsbürgerschaft zu verleihen.

UNHCR-Vizedirektor Volker Turk hatte Myanmar zu Beginn des Treffens von 17 Staaten und mehreren internationalen Organisationen aufgerufen, "die volle Verantwortung für all seine Einwohner zu übernehmen". Letztendlich müsse es das Ziel sein, die Staatenlosigkeit der Rohingya zu beenden. Die Rohingya sind als Muslime im mehrheitlich buddhistischen Myanmar systematischer Diskriminierung ausgesetzt. Die Regierung bezeichnet sie als illegale Migranten aus dem benachbarten Bangladesch und lehnte
bislang jede Verantwortung für die Volksgruppe ab. In den vergangenen Wochen waren mehr als 3500 Rohingya sowie Bangladescher über das Meer nach Indonesien, Malaysia und Thailand geflohen, viele weitere befinden sich teils seit Wochen in völlig überfüllten Booten auf See. Malaysia und Indonesien erklärten sich unter internationalem Druck zur vorübergehenden Aufnahme von Flüchtlingen bereit, nachdem sie deren Boote zunächst abgewiesen hatten. Auch Myanmar signalisierte Bereitschaft zu humanitärer Hilfe.

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