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Politik: „Florenz war Basisdemokratie“

Wie der Grüne Ströbele das Europäische Sozialforum erlebte

Herr Ströbele, 40 000 Menschen beim Europäischen Sozialform in Florenz, 500 000 bei der Abschlussdemonstration. Wie lautet Ihr Resümee?

Die Teilnehmerzahl war überwältigend. Das ist für ähnliche Veranstaltungen in Deutschland kaum vorstellbar. Es waren vor allem junge, engagierte Leute. Da organisiert sich eine europaweite Basisdemokratie, die sich die Politiker immer gewünscht haben.

Welches Signal geht von Florenz aus?

Ganz unterschiedliche Gruppen wie Attac und Vertreter politischer Parteien haben gemeinsam eine klare Haltung demonstriert: Kein Krieg gegen den Irak! Sie haben von den europäischen Regierungen gefordert, in dieser Frage nicht zu wanken. Und dann ist in Florenz die Forderung nach globaler sozialer Gerechtigkeit unterstrichen worden. Ich gehe davon aus, dass die Bewegung der Gegner dieser Globalisierung weiter wachsen wird, auch in Deutschland. Sie muss auch in Zukunft die Politik unter Druck setzen, in die richtige Richtung zu gehen.

Haben Sie AntiAmerikanismus gespürt?

Natürlich haben einige Bush angegriffen. Aber die Stimmung war nicht gegen das amerikanische Volk gerichtet. Kritisiert wurde, dass es bei dem geplanten Krieg gegen Irak um Ressourcen wie Öl und strategische Positionen der USA im Nahen Osten geht.

Entgegen den Befürchtungen der italienischen Regierung blieben Ausschreitungen aus…

Es war offenbar große Angst geschürt worden. Verbarrikadierte Geschäfte, in der Innenstadt war alles geschlossen. Aber weil die Polizei sich zurückgehalten hat – sie war so gut wie nicht zu sehen –, habe ich nicht einmal einen Versuch von Gewalt beobachtet.

Das Gespräch führte Sven Lemkemeyer.

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