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Die damalige Umweltministerin Anne Spiegel (B90/Grüne) dachte nach der Ahrtal-Flut zuerst an sich selbst.

© IMAGO/Christian Thiel

Familienministerin Anne Spiegel wird untragbar: Wie instinktlos darf eine Ministerin sein?

Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal war die damalige Landes-Umweltministerin vier Wochen im Urlaub - zuvor sorgte sie sich vor allem um ihr Image. Ein Kommentar.

Bei Anne Spiegel scheint die Reihenfolge festzustehen: Erst ich – dann alles andere. Für eine Ministerin, ob Land oder Bund, ist das nicht angemessen - auch wenn sie jetzt um Entschuldigung bittet. Gefühlt jeden Tag liefert die Bundesfamilienministerin inzwischen Gründe, ihre Entlassung für richtig zu halten.

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Bei der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz letztes Jahr war Spiegel Umweltministerin. Das, worum sie sich besonders sorgte, war: sie selbst. Wie sie dastehen würde in der Öffentlichkeit, auf welche Weise sie am besten wirkt, mit welchem „Wording“. Da reicht im Grunde schon ein Wort: untragbar.

Jetzt kommt aber außerdem heraus, dass die Grünen-Politikerin in der Zeit des Aufräumens nach der Katastrophe vier Wochen in Urlaub gegangen ist. Vier Wochen! Unterbrochen für einen Tag mit öffentlichen Auftritten.

Das wirkt nicht nur auf Flutopfer instinkt- und pietätlos. Besondere berufliche Belastung und eine Erkrankung ihres Mannes als Begründung - das hätte sie besser mal früher gesagt.

Kurz noch zu Spiegels Wirken im Bund: Dass sie, offiziell wegen Corona-Folgen, nicht in den Bundestag kam, um etwas zu den Flüchtlingsfamilien zu sagen, tags darauf aber im Kabinett saß – auch nicht überzeugend. Im Amt bleiben kann nur, wer sich selbst nicht über die Sache stellt.

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