zum Hauptinhalt
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht bei einer Pressekonferenz zur Corona-Situation in Deutschland (Archivbild).

© dpa/Michael Kappeler

Empathie in der Corona-Pandemie?: Angela Merkel hat wieder eine Chance vertan

Die Belastungen für die Gesellschaft in der Coronakrise sind enorm. Nur schade, dass die Kanzlerin die Menschen nicht ermutigt. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Das einmal als Vorspruch, um die Dimension deutlich zu machen: Die Pandemie wirft die Welt im Kampf gegen die Armut global um fünf Jahre zurück, sagen Wissenschaftler.

Covid 19 mit all den wirtschaftlichen und sozialen Folgen ist dementsprechend eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft auch in Deutschland. Solidarität und Empathie sind da schon logisch das Gebot der Stunde, beides der Lage geschuldet.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat aber wieder eine Chance vertan, zu zeigen, dass sie die nicht nur rein verstandesmäßig begreift, sondern auch fühlt. Ihre Politik empathisch darzulegen statt autoritativ, darum geht es - mindestens auch. Aber es will ihr anscheinend nicht gelingen. Und es naht das Ende ihrer Kanzlerschaft.

Also: den Menschen Mut machen, dass und wie die Belastungen enden werden. Für die Ärmsten, die im Lockdown feststecken - dem wievielten eigentlich? -, deren Regelsatz etwa bei Hartz IV in diesem Januar um gerade mal 14 Euro auf 446 Euro erhöht worden ist.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Und im Hinblick auf die Mittelschicht, in der es jetzt auch vielen finanziell an die Substanz geht, so unter den Soloselbstständigen, die auf Ersparnisse für die Rente zurückgreifen.

[Wenn Sie alle aktuellen Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Selbst sehr bedachte Hygienekonzepte, ob in Kunst, Kultur, bei Restaurants, Frisören, wurden und werden nicht gewürdigt. Die Liste ist lang, und die Aufgeführten gelten nicht zuvörderst als  „Superspreader“. Gar nicht, wie die Zahlen sagen. Aber Merkel sagt das nicht.

Sie sagt auch nichts Habhaftes zu Plänen aus dem Lockdown. Wo, wie in manchen Landesteile, die - ohnedies umstrittenen - Inzidenzwerte unterschritten werden, muss da nicht schrittweise der Ausstieg vorbereitet, ja angegangen werden (dürfen)?

Das meinen Regierende in den Ländern. Die Kanzlerin nicht. Hier von Ermutigung zu erfahren, wäre ein Schritt zu gewesen auf die Beladenen, die Mühseligen, die Sorgenvollen. Das ist mitfühlend. Aber ist das nicht auch logisch, angesichts der Lage, in der sich die Gesellschaft befindet?

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false