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Im französischen Bilungsministerium wird eine Gedenktafel für den ermordeten Samuel Paty enthüllt.

© dpa/Julien De Rosa

Ein Jahr nach der Tat: Frankreich gedenkt des von Islamisten ermordeten Lehrers Samuel Paty

Am 16. Oktober 2020 wurde der Lehrer Paty in einem Pariser Vorort getötet. Die Tat eines 18-Jährigen gilt als islamistisch motivierter Terrorakt.

Ein Jahr nach der Ermordung des französischen Geschichtslehrers Samuel Paty gedenkt Frankreich des Terroropfers. Im Bildungsministerium in Paris enthüllte Premierminister Jean Castex am Samstag eine Gedenkplatte für Paty.

Castex sagte in Anwesenheit der Familie des Ermordeten, man müsse die Erinnerung an den Lehrer immer wach halten. Sein Tod sei auch ein Angriff auf die Republik gewesen. Gegenüber der Pariser Sorbonne-Universität weiht die Stadt am Abend bei einer kleinen Zeremonie im Kreise der Familie einen nach dem Lehrer benannten Platz ein.

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Auch Staatschef Emmanuel Macron trifft am Samstag mit der Familie des Ermordeten zusammen. Am 16. Oktober 2020 war der 47-jährige Paty in einem Pariser Vorort von einem Angreifer getötet und dann enthauptet worden.

Das Verbrechen wurde als islamistisch motivierter Terrorakt eingestuft und löste international Entsetzen aus. Sicherheitskräfte erschossen den Täter, einen 18-Jährigen mit russisch-tschetschenischen Wurzeln. Vor der Tat war im Internet gegen den Lehrer gehetzt worden, weil er im Unterricht zum Thema Meinungsfreiheit Karikaturen des Propheten Mohammed gezeigt hatte.

Die Ermittlungen in dem Fall laufen noch. Auch in dem Pariser Vorort, in dem Paty ermordet wurde, sowie an seinem ehemaligen Wohnort finden Gedenkveranstaltungen statt. Ein Wandbild und eine Statue sollen an den Orten an den Lehrer erinnern.

Bereits am Freitag gab es in Frankreichs Schulen eine Schweigeminute in Gedenken an Paty. Landesweit widmeten Lehrkräfte ihrem ehemaligen Kollegen eine Unterrichtsstunde. (dpa)

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