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Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU)im Gespräch mit Oberst Marco Manderfeld, dem militärischen Leiter des Weltraumlagezentrums.

© dpa/Christian Timmig

„Ein bisschen Science-fiction schwingt mit“: Kramp-Karrenbauer weiht Weltraumkommando ein

Das neu gegründete Weltraumkommando der Bundeswehr nimmt am Dienstag seinen Dienst auf. Das neue Kommando ist Teil der Strukturreform der Bundeswehr.

Die Bundeswehr baut ihre Fähigkeiten zur Aufklärung und Gefahrenabwehr im Weltraum aus. Am Dienstag nahm ihr neu gegründetes Weltraumkommando im niederrheinischen Kalkar-Uedem seinen Dienst auf - ein „militärhistorischer Schritt in die Zukunft der Bundeswehr“, wie Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) bei der Einweihung sagte.

Deutschland sei eine exportorientierte, hochindustrialisierte Wissensnation, „deshalb sind unser Wohlstand und unsere Sicherheit in hohem Maße vom Weltraum abhängig“.

Die Weltraum-Aktivitäten der Bundeswehr seien rein defensiv ausgerichtet und sollten eine „friedliche Nutzung des Weltraums sicherstellen“, sagte die Ministerin.

Sie verwies auf die große Bedeutung satellitengestützter Technologien in den Bereichen Navigation, Kommunikation und Aufklärung. Das neue Kommando verfolge das Ziel, Angriffe abzuwehren sowie die Bundesregierung und die Bundeswehr mittels eines „exakten Lagebilds“ über die Vorgänge im Weltraum zu informieren. „Satelliten sind eine Ressource, ohne die nichts mehr geht“, sagte die Ministerin.

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Das neue Kommando bündelt verschiedene Bereiche, die bislang bei der Bundeswehr mit Weltraumfragen befasst waren. Es startet mit zunächst 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Zahl der Dienststellen soll später auf bis zu 250 anwachsen. Dabei ist auch eine internationale Zusammenarbeit im Rahmen der Nato anvisiert.

Der Begriff Weltraumkommando „weckt beim Laien vielleicht ein paar abenteuerliche Assoziationen“, sagte Kramp-Karrenbauer. „Ein bisschen Science-fiction schwingt mit, ein bisschen Kino - wer denkt nicht an Jules Verne, an Raumschiff Orion, Raumschiff Enterprise oder Krieg der Sterne“, sagte sie. „Die Realität ist längst nicht so reißerisch, aber sie ist höchst faszinierend.“

Die neue Einrichtung ist Teil der Strukturreform

Kramp-Karrenbauer betonte den defensiven Charakter des deutschen Engagements - verwies aber auch darauf, dass andere Länder längst nachgewiesen hätten, „auch offensiv im Weltraum operieren zu können“. Der Weltraum sei ein „öffentliches Gut, der allen offen stehen muss und für den deshalb Regeln gebraucht werden“. Er sei „nicht mehr die exklusive Domäne der Raumfahrtnationen“.

Verteidigungsministerin, Annegret Kramp-Karrenbauer (M, CDU), stellt das Weltraumkommando der Bundeswehr in Uedem in Dienst.
Verteidigungsministerin, Annegret Kramp-Karrenbauer (M, CDU), stellt das Weltraumkommando der Bundeswehr in Uedem in Dienst.

© dpa/Christian Timmig

Die Einrichtung des neuen Kommandos ist Teil der Strukturreform der Bundeswehr. In dem im Mai von der Bundeswehr-Führung vorgelegten Eckpunktepapier zur Zukunft der Truppe heißt es dazu:

„Wir stärken die Dimension Luft- und Weltraum durch die Aufstellung eines Weltraumkommandos der Bundeswehr in Verantwortung der Luftwaffe. Dieses wird dimensionsübergreifend, insbesondere im engen Zusammenwirken mit dem Kommando Cyber- und Informationsraum, am Standort Kalkar ausgeplant und betrieben.“ (AFP)

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