zum Hauptinhalt
Ghislaine Maxwell und Jeffrey Epstein sollen 2015 noch in Kontakt gestanden haben.

© AFP / Johannes EISELE

E-Mails enttarnen falsche Behauptungen im Fall Epstein: „Geh aus dem Haus, erhobenen Hauptes, nicht wie ein fliehender Sträfling“

Ein New Yorker Gericht hat den Schriftverkehr zwischen dem Sexualstraftäter Epstein und seiner Ex-Freundin Maxwell freigegeben. Das bringt sie in Bedrängnis.

Ein New Yorker Gericht hat E-Mails zwischen dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein und seiner unter Verdacht stehenden Ex-Freundin Ghislaine Maxwell freigegeben. Aus dem am Donnerstagabend (Ortszeit) veröffentlichten Schriftverkehr geht hervor, dass die beiden noch 2015 Kontakt hatten – obwohl Maxwells Anwälte zuvor beteuert hatten, ihre Mandantin habe seit mindestens zehn Jahren nichts mehr von Epstein gehört.

"Du hast nichts Falsches getan, und ich möchte, dass du dich auch so verhältst", schrieb Epstein demnach im Januar 2015 an seine Ex-Freundin, als weitere Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen ihn bekannt wurden. "Geh aus dem Haus, erhobenen Hauptes, nicht wie ein fliehender Sträfling. Geh auf Partys, komm damit klar."

Epstein soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zum Sex mit seinen reichen Freunden angestiftet haben. Der bestens vernetzte Investmentbanker wurde im Juli 2019 festgenommen und im August tot in seiner Gefängniszelle in Manhattan gefunden. Nach Angaben des US-Justizministeriums nahm der 66-Jährige sich das Leben.

Maxwell steht unter dem Verdacht, minderjährige Mädchen für Epstein rekrutiert zu haben, die von dem Investmentbanker dann sexuell missbraucht wurden. Die heute 58-Jährige soll an dem Missbrauch teilweise auch selbst beteiligt gewesen sein.

Das jüngste Opfer war laut Staatsanwaltschaft 14 Jahre alt. Der Prozess gegen Maxwell soll im Juli kommenden Jahres beginnen.

Epstein-Opfer belastet Maxwell: „Sie hat mich missbraucht."

Die jetzt freigegebenen E-Mails stehen im Zusammenhang mit einer Verleumdungsklage des mutmaßlichen Epstein-Opfers Virginia Giuffre gegen Maxwell. In ihrer Eingabe erklärte Giuffre, Maxwell sei diejenige, die sie in die Prostitution getrieben habe: "Sie ist es, die mich regelmäßig missbraucht hat. Sie ist es, die mich rekrutiert hat, mir gesagt hat, was ich zu tun hatte, mich als Sex-Sklavin ausgebildet, mich körperlich und seelisch missbraucht hat."

[Wenn Sie alle aktuellen Entwicklungen zur Coronavirus-Krise live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere runderneuerte App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können]

Giuffre hatte ausgesagt, auf Geheiß Epsteins 2001 als 17-Jährige Sex mit dem britischen Prinzen Andrew gehabt zu haben. Prinz Andrew bestreitet das. Die Ermittlungen laufen. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false