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Anschlag auf die Fatih Camii-Moschee in Dresden im September 2016.

© Noack/epd

Dresden: Prozess um Moschee-Attentat: Angeklagter legt Geständnis ab

Der 31-Jährige räumte ein, im September 2016 eine Sprengvorrichtung vor dem islamischen Gotteshaus abgestellt zu haben. Er habe ein "Zeichen setzen" wollen, erklärte er vor Gericht.

Im Prozess um die Sprengstoffanschläge auf eine Moschee und ein Kongresszentrum (ICC) Ende September 2016 in Dresden hat der Angeklagte ein Geständnis abgelegt. Der 31-Jährige gab am Montag zu, vor der Fatih Camii Moschee selbstgebaute Rohrbomben in einem Eimer mit brennbaren Stoffen abgestellt und mittels Zeitschaltuhr gezündet zu haben.

„Ich hatte nie vor, Menschen zu verletzen oder gar in die Gefahr des Todes zu bringen“, sagte er zum Vorwurf des Mordversuchs. Es sollte nach seinen Worten einen Feuerball und einen lauten Knall geben - „ich wollte nur ein Zeichen setzen“. Die Anschläge kurz vor der zentralen Feier zum Tag der Deutschen Einheit in Dresden hatten bundesweit Entsetzen ausgelöst.

Er habe kein Licht gesehen und sei davon ausgegangen, dass sich keine Menschen in dem Moscheegebäude befanden, sagte der Angeklagte. Als er später hörte, dass die Familie des Imams da war, sei er schockiert gewesen. „Ich möchte deutlich sagen, dass ich die Tat bereue.“ Auch zur Attacke auf das ICC bekannte er sich schuldig, ohne Details zu nennen. Der Angeklagte ließ keine Nachfragen zu seiner Erklärung zu.

Der Belüftungsmonteur war bereits beim islam- und fremdenfeindlichen Pegida-Bündnis als Redner in Erscheinung getreten. Es entstand Sachschaden, der Imam und seine Familie kamen mit dem Schrecken davon. Die Generalstaatsanwaltschaft nennt Ärger über die Flüchtlingspolitik und Hass auf Ausländer, vor allem solche muslimischem Glaubens, als Motiv. Der 31-Jährige sagte dazu nichts. (dpa/epd)

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