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Schulerfolg hängt vor allem motivierten Lehrpersonal. Die SPD hängt aber lieber ihren Sozial-Ideen nach.

© Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Die SPD und die freien Schulen: Schule ist nicht nur eine Frage des Geldes

Lernerfolge hängen vor allem an motiviertem Lehrpersonal. Das begreift die SPD aber nicht. Sie hängt lieber ihren Sozial-Ideen nach. Ein Zwischenruf.

Ein Zwischenruf von Barbara John

Eigentlich wollen die Berliner Sozialdemokraten keine freien Schulen. Sie glauben, ein gemischtes Sozialniveau mit Schülern aus allen Einkommens- und sozialen Schichten sei der Königsweg, um bei bundesweiten Leistungsmessungen endlich zu besseren Bildungsergebnissen zu kommen. Bisher ist Berlin regelmäßig auf den hinteren Plätzen zu finden. Und jetzt schmieden sie Pläne, mit denen sie das Schulgesetz für die freien Schulen ändern wollen.

Demnach sollen einkommensschwache Familien von jeglichen Schulgeldzahlungen befreit sein, wenn ihre Kinder eine Privatschule besuchen. Die fehlenden Beiträge kompensiert das Land. Bravo! Woher sollten ernsthafte Einwände kommen? Mit 100 Euro monatlich vom Staat könnte der Anteil von ärmeren Kindern an Privatschulen steigen.

Weiter geht es aber mit der Idee, dass freie Schulen, wenn man die staatlichen Zuschüsse für die freien Schulen (die rund 60 bis 70 Prozent der Vollkosten betragen) und die Elternbeiträge zusammenrechnet, nicht mehr Geld haben sollten als öffentliche. Hört sich interessant an – wenn nur jemand nachweisen könnte, wie viel Geld genau pro Schüler in staatlichen Einrichtungen aufgewendet wird.

Absurder wird es mit der Forderung, dass alle Angestellten nach Tarif zu bezahlen seien. Verboten wäre dann der Verzicht des Personals auf Gehaltsanteile, um Elternzuzahlungen zu verringern oder um – wie in den Waldorfschulen – alle Mitarbeiter gleich zu bezahlen.

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Berlin braucht dringend bessere Schulen, gerade für Kinder und Jugendliche aus ressourcenschwachen Familien. Das Sozialniveau ist ein wichtiges Kriterium, richtig. Ausschlaggebend, wie die SPD glaubt, ist es aber nicht. Ausschlaggebend für Lernerfolge ist das Lehrpersonal. Das belegen zahllose Studien. Privatschulen sind pädagogisch innovativ und haben begeisterte Lehrer. Der Bildungsbürokratie dagegen gelingt es nicht, ihre Lehrerschaft ausreichend zu motivieren. Zu wenige brennen für ihren Beruf, was aber ein Muss ist, wenn man Kinder und Jugendliche fürs Können und Entdecken begeistern möchte.

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