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Die Kandidaten für den CDU-Vorsitz: Friedrich Merz (l-r), Annegret Kramp-Karrenbauer, und Jens Spahn (CDU).

© dpa/Arifoto Ug/Michael Reichel

Die Hauptstadtlage: Merz kämpft um den CDU-Vorsitz, Spahn um einen Achtungserfolg

Während Merz Gefahr läuft, im Kampf um den CDU-Vorsitz gegen Kramp-Karrenbauer zu verlieren, muss Spahn sein Gesicht wahren. Ein Kommentar.

Es ist ein Paukenschlag, kurz vor der Entscheidung in Hamburg: Der Übervater der CDU positioniert sich. „Es wäre das Beste für das Land, wenn Friedrich Merz eine Mehrheit auf dem Parteitag erhielte“, sagt Wolfgang Schäuble in der FAZ. Die Zeit der Zurückhaltung – für den Bundestagspräsidenten ist sie vorbei. Denn sein Protegé Merz läuft Gefahr den Machtkampf gegen die Merkel-Favoritin Annegret Kramp-Karrenbauer zu verlieren.

Schäubles Wort hat in der Partei Gewicht, aber es liegt auch eine Gefahr in seiner Parteinahme: Die, die schon immer glaubten, Merz’ Kandidatur sei eine Racheaktion an Angela Merkel, könnten sich bestätigt fühlen. Spätestens am Freitagabend wissen wir, was Schäubles Intervention bewirkt hat.

Dem Kandidaten Nummer 3, Jens Spahn, rechnet derweilen niemand mehr große Chancen aus. Aber das heißt nicht, dass sein Wahlergebnis egal wäre. Spahn braucht einen Achtungserfolg: 10, 15 Prozent um sein Gesicht zu wahren. Auch deshalb hängt der Gesundheitsminister jetzt dauernd am Handy und telefoniert die Delegierten ab. Es gibt schließlich Niederlagen, aus denen man als Gewinner hervorgehen kann. Zum Beispiel wenn man bei der Wahl für den CDU-Vorsitz ein ansehnliches Ergebnis einfährt und anschließend mit großer Zustimmung ins Präsidium gewählt wird.

Die Hauptstadtlage von Maria Fiedler und ihrem Team ist Teil der Tagesspiegel-Morgenlage, dem Nachrichtenüberblick für Politik-Entscheider. Kostenfrei anmelden kann man sich hier. In unserem Podcast "Fünf Minuten Berlin" erklärt Maria Fiedler zudem, um was es in der Hauptstadtlage geht.

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