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Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sieht unterschiedlichen Handlungsbedarf bei den Corona-Lockerungen. Gerade Ostdeutschland sei bislang weniger vom Virus betroffen.

© Ronny Hartmann/dpa

„Die Altmark ist nicht Tirschenreuth“: Sachsen-Anhalt prescht bei Öffnungen vor – Haseloff verteidigt sich

Sachsen-Anhalt öffnet Kitas und Schulen wieder. Auch Gruppen dürfen sich wieder treffen. Ministerpräsident Reiner Haseloff pocht auf eine regionale Strategie.

Sachsen-Anhalt kann nach Ansicht von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) wegen seiner geringen Bevölkerungs- und Infiziertenzahl bei Lockerungen in der Coronakrise vorangehen. „Es muss doch auch jemand Erfahrung sammeln, wie wir den Ausstieg differenziert machen können“, sagte Haseloff am Montag im Deutschlandfunk.

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Deutschland sei sehr heterogen, deswegen würden die Lockerungen nicht überall zeitgleich stattfinden können, sagte Haseloff weiter. Sachsen-Anhalt, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern könnten nun etwas austesten, was die anderen Bundesländer später übernehmen könnten.

Ostdeutsche Bundesländer weniger von Coronavirus betroffen

In der Nacht zu Montag ist in Sachsen-Anhalt eine neue Verordnung in Kraft getreten, mit der das Land bundesweit bei der Lockerung der strengen Corona-Beschränkungen vorangeht.

Die deutliche Aufweichung wurde kritisiert. Die Sachsen-Anhalter dürfen etwa ab Montag statt wie bisher mit einem Menschen abseits des eigenen Haushalts zu fünft zusammensein.

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Haseloff betonte, dass Sachsen-Anhalt neben Mecklenburg-Vorpommern die wenigsten Infizierten mit dem Coronavirus habe. Die Situation hebe sich also von denen anderer Länder wie etwa Bayern ab. „In Bayern sind die Infektionszahlen pro 100.000 Einwohner fünfmal höher als bei uns. Ich habe bei mir Landkreise, im Norden zum Beispiel der Altmarkkreis, der ist so groß wie das Saarland, und da habe ich noch ganze drei Infizierte registriert auf einer Fläche des Saarlandes. Da kann ich nicht vermitteln, dass dort Menschen nicht am Gartenzaun miteinander reden dürfen in einer Region, wo die Bevölkerungsdichte die niedrigste ist in Europa“, so Haseloff.

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Bei den überregionalen Themen wie beispielsweise Tourismus müsse man sich aber trotzdem absprechen, sagte Haseloff. Kritik am Vorgehen des Bundeslandes gab es von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD), der sich vorab Informationen zu den Plänen in Sachsen-Anhalt gewünscht hätte. Dieses wäre problemlos möglich gewesen bei der Telekonferenz der Ministerpräsidenten am 30. April, so Müller am Samstag im Deutschlandfunk.

Haseloff konterte, dass auch Berlin sich nicht in allen Details seiner Lockerungsstrategie mit den anderen Bundesländern abgesprochen hätte: „Den Ärger von Michael Müller] kann ich nicht nachvollziehen, weil gerade auch der Kollege Müller selber Maßnahmen ergriffen hat, die weder besprochen, noch sonst was mit uns abgestimmt waren. Ich spreche das nur das vorzeitige Öffnen der Kirchen und Gotteshäuser an, oder die Spielplätze.“ (dpa/ Tsp)

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