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Einsatz der Polizei in Italien.

© AFP

Deutschland und Italien: Mehr als 170 Festnahmen bei Einsatz gegen Mafia

Mord, Erpressung, Geldwäsche, illegale Verschiebung von Müll, und vieles mehr. Der 'Ndrangheta-Clan gilt als übergeordnete Gruppierung mit großem Einfluss.

Bei einem Großeinsatz der Polizei gegen die kalabrische Mafia hat es in Italien und Deutschland insgesamt mehr als 170 Festnahmen gegeben. In Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen wurden am Dienstag elf mutmaßliche Mitglieder der Mafiaorganisation 'Ndrangheta festgenommen, wie das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden mitteilte. Die Tatverdächtigen im Alter von 36 bis 61 Jahren stehen im Verdacht, als Mitglieder einer kriminellen Vereinigung schwere Straftaten, wie Erpressung und Geldwäsche begangen zu haben.

Die Festnahmen in Deutschland standen im Zusammenhang mit Ermittlungen der italienischen Strafverfolgungsbehörden, die am Dienstag in Italien zu mehr als 160 Festnahmen in Kalabrien und sieben weiteren Regionen führten. Die Festnahmen in Deutschland erfolgten demnach auf Grundlage von EU-Haftbefehlen, die mit weiteren Beschlüssen zur Durchsuchung und Vermögensbeschlagnahme erlassen wurden. Zuvor hatten die italienischen Ermittler Rechtshilfeersuchen an Deutschland gerichtet.

Ziel der Antimafiaermittler ist es, die kriminellen Aktivitäten und die Strukturen des 'Ndrangheta-Clans Farao-Marincola aufzudecken. Der Mafiaclan aus der kalabrischen Gemeinde Cirò gilt dem BKA zufolge als übergeordnete Gruppierung mit großem Einfluss über die benachbarten Regionen hinaus. Die einzelnen Strafvorwürfe reichen von versuchtem Mord, Erpressung, Geldwäsche und Verstößen gegen das Waffengesetz über internationale Autoschiebung, illegalen Handel und illegale Verschiebung von Müll bis hin zu unlauterem Wettbewerb.

Der Gruppierung sei es darüber hinaus gelungen, Einfluss auf bedeutende italienische Wirtschafts- und Handelszweige wie zum Beispiel den Verkauf von Fisch, Wein und Backwaren zu nehmen und den Gewinn aus diesen Geschäften auch in Norditalien und Deutschland zu investieren. (AFP)

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