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Der Parteivorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen (Deutschland)

© dpa/APA/Helmut Fohringer

Debatte um Vorstoß de Maizières: Grünen-Chef Özdemir sieht keinen Bedarf für muslimische Feiertage

Eine Äußerung von Innenminister de Maizière zur Einführung muslimischer Feiertage sorgt weiter für Diskussionen. Auch die Führung der katholischen Kirche streitet darüber.

Grünen-Chef Cem Özdemir hält nichts von der Idee, einen muslimischen Feiertag einzuführen. „Ich sehe keinen Handlungsbedarf. Muslime können sich heute schon an Feiertagen freinehmen“, sagte Özdemir der „Passauer Neue Presse“ zu entsprechenden Äußerungen von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU). „CDU und CSU sollten sich mit uns um die wichtigen Fragen kümmern, allen voran um exzellente Bildung für alle“, mahnte der Parteivorsitzende. So könne der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt werden.

De Maizière hatte sich im niedersächsischen Wahlkampf offen dafür gezeigt, in bestimmten Regionen Deutschlands einen muslimischen Feiertag zu etablieren. Zugleich hatte der Innenminister aber betont, generell seien die Feiertage in Deutschland christlich geprägt und das solle so bleiben. Am Dienstag stellte der CDU-Politiker nach teils heftiger Kritik aus der Union klar, dass er keinen Vorschlag zu einem muslimischen Feiertag gemacht habe.

Unterdessen gibt es bei dem Thema Streit im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Präsident Thomas Sternberg hatte dafür plädiert, in Regionen mit hohem Anteil an Muslimen einen islamischen Feiertag einzuführen. Dem widersprach Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU), der ebenfalls Mitglied der katholischen Laienorganisation ist. „Wir sind tolerant gegenüber anderen Religionen, geben aber unsere Identität nicht auf“, betonte der CSU-Politiker. Sternberg könne hier nicht für das ZdK sprechen, kritisierte Müller in der „Augsburger Allgemeinen“. (dpa)

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