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Soll Nachfolger seines Landsmannes Hubertus Heil werden: Lars Klingbeil, Abgeordneter aus Niedersachsen.

© imago/photothek

Debatte über möglichen Generalsekretär: SPD-Frauen kündigen Widerstand gegen Klingbeil an

Schulz will Klingbeil mit dem Job in der Parteizentrale betrauen. Die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen stellt sich quer.

Von Hans Monath

Der niedersächsische Bundestagsabgeordnete Lars Klingbeil soll neuer SPD-Generalsekretär werden. Parteichef Martin Schulz und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hätten sich darauf geeinigt, dass der 39-Jährige Nachfolger von Hubertus Heil werden soll, berichtete „Spiegel Online“. Heil will das Amt nur bis zum Parteitag Anfang Dezember ausüben. Mit der Wahl Klingbeils könnte die SPD ein Signal der Verjüngung setzen. Die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) kündigte allerdings Widerstand an.

Klingbeil, der sich in Berlin als Digitalexperte einen Namen gemacht hat, hatte sich wie andere Niedersachsen für die Kanzlerkandidatur von Schulz eingesetzt. Auch Weil hält große Stücke auf den Verteidigungsexperten. Der Ministerpräsident hat durch den Sieg bei der Landtagswahl seinen Einfluss in der Bundes-SPD erheblich ausgebaut. Für Klingbeil dürfte auch sprechen, dass er seinen Wahlkreis Rotenburg bei der Bundestagswahl mit 41 Prozent direkt gewann. Dabei holte er 14 Prozentpunkte mehr Erststimmen als die SPD in dem Wahlkreis. Klingbeil gilt als gut vernetzt in seiner Partei. Er ist zudem Sprecher der SPD-Landesgruppe Niedersachsen im Bundestag.

ASF-Vorsitzende Elke Ferner sprach sich dagegen für eine Generalsekretärin aus. „Auch die Spitzenpositionen in der Partei sollten paritätisch besetzt sein. Das gilt insbesondere für das Duo Parteivorsitzender und Generalsekretärin“, sagte sie dem Tagesspiegel. Weil Schulz im Wahlkampf das Versprechen abgegeben habe, die Hälfte der Ministerien in einem SPD-geführten Kabinett mit Frauen zu besetzen, müsse dies „auch der Maßstab in der eigenen Partei sein“.

Klingbeil ist Mitglied des konservativen „Seeheimer Kreises“ in der SPD. Entscheidend für ein gutes Ergebnis auf dem Parteitag dürfte sein, ob ihn auch der linke Parteiflügel mitträgt.

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