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Nicht die AfD, sondern die Grünen werden der Union künftig gefährlich, sagt Markus Söder (CSU).

© Kay Nietfeld/dpa

CSU-Chef warnt vor Fixierung auf AfD: Söder sieht Grüne als Hauptgegner der Union

Markus Söder fordert die Union auf, die Grünen „stärker in den Fokus zu nehmen“. Sie seien der Hauptkonkurrent um die Kanzlerschaft.

CSU-Chef Markus Söder hat die Union davor gewarnt, sich einseitig auf die AfD als wichtigsten Gegner zu konzentrieren. "Der Hauptkonkurrent um Platz eins sind die Grünen", sagte Söder der "Welt am Sonntag". "Sie müssen wir stärker in den Fokus nehmen." Die Grünen seien im Begriff, die SPD als führende Partei im linken Spektrum zu ersetzen. "Deswegen müssen wir uns gezielter mit ihnen auseinandersetzen."

Die Grünen seien in Zukunft "der Hauptkonkurrent um den Kanzler", sagte Söder. "Das muss jeder wissen." Nach dem schlechten Wahlergebnis für die CDU in Thüringen dürfe sich die Union nicht nur mit der AfD beschäftigen.

"Man kann im Osten zwar Wahlen verlieren, aber gewinnen muss man sie vor allem im Westen", sagte Söder. Wer in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen keine Mehrheit bekomme, könne keine führende Kraft in Deutschland sein. In den westlichen Ländern haben die Grünen ihre Hochburgen, während die AfD vor allem im Osten stark ist.

"Wir müssen klar sehen, wer hier unser Herausforderer ist", sagte Söder weiter. Daher dürfe es "keine einseitige Fixierung nach Rechtsaußen" geben. Die Union müsse nun ihre Stellung als stärkste Kraft gegen die Grünen verteidigen. Es gehe letztlich "nicht um die Frage schwarz und grün, sondern um schwarz oder grün", sagte der bayerische Ministerpräsident.

Grüne rutschen in Umfragen ab

Söder wirbt in der Union seit Monaten dafür, auch solche Themen zu besetzen, mit denen die Grünen beim Wähler punkten - etwa in der Klima- und Umweltpolitik.

In den meisten bundesweiten Umfragen belegen die Grünen derzeit den zweiten Platz hinter der Union. In der am Sonntag veröffentlichten Emnid-Erhebung für die "Bild am Sonntag" kommen CDU/CSU auf 27 Prozent - zwei Punkte weniger als in der Vorwoche. Die Grünen büßten ebenfalls zwei Punkte ein und landeten bei 18 Prozent; damit rutschten sie erstmals seit Mai unter die 20-Prozent-Marke.

Jeweils einen Prozentpunkt hinzugewinnen können die SPD auf 16 Prozent, die AfD auf 15 Prozent und die FDP auf neun Prozent. Die Linke verharrt wie in der Vorwoche bei neun Prozent. (AFP)

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