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Während Forscher in Israel sich optimistisch geben und Zeichen einer Besserung sehen – weniger Neuinfizierte und weniger Klinikaufenthalte unter den Geimpften – verharrt die Zahl der Todesfälle landesweit auf hohem Niveau. dpa-Bildfunk +++

© dpa/Nir Alon

Corona-Lage weltweit: Was das Impfen schon bringt – und was es vielleicht nie bringen wird

Die vermutlich größte globale Impfkampagne der Geschichte ist angelaufen. Macht sie schon einen Unterschied? Experten blicken gespannt auf Israel.

Von Michael Schmidt

Die Impfungen gegen das Coronavirus haben begonnen. Noch aber hat die vermutlich größte globale Impfkampagne der Geschichte keinen allzu großen Effekt auf das Bloomberg’s Covid Resilience Ranking. Das Ranking zeigt, wo es sich in Zeiten von Corona am besten leben lässt.

Für die Auflistung sammelt der Wirtschaftsbranchendienst Bloomberg Monat für Monat weltweit Daten, um eine Vorstellung davon zu geben, wo die Pandemie am erfolgreichsten eingedämmt wird – und das mit den möglichst geringsten sozialen Verwerfungen und wirtschaftlichen Folgeschäden. Diejenigen Länder, die demnach am besten abschneiden - Neuseeland, Australien und Taiwan - tun das, ohne überhaupt mit der Impfung begonnen zu haben. Bisher allerdings nicht zu ihrem Schaden, weil sie vor allem vom milden Wetter profitieren.

Am schlimmsten steht es dem Bloomberg-Ranking zufolge um Mexiko: Die Todeszahlen im Zusammenhang mit Covid19-Erkrankungen haben hier einen neuen täglichen Höchststand erreicht.

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Die beiden Impf-Vorzeigeländer Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate haben es im Januar 2021 unter die Top 15 von insgesamt 53 gelisteten Ländern geschafft: Ihnen ist es gelungen, die Impfung sehr schnell voranzutreiben und damit schon heute auf eine Impfrate von 40 Prozent der Gesamtbevölkerung zu kommen. Es handelt sich hier aber allergößtenteils um die erste Impfung. Für die volle Schutzwirkung ist eine zweite Impfung nach einigen Wochen nötig. Allerdings geht das in Israel bisher einher mit nach wie vor steigenden Infektionszahlen.

Die Zahl der Todesfälle sinkt nicht - bisher

Während Forscher in Isreal sich optimistisch geben und Zeichen einer Besserung sehen – abflachende Neuinfizierte und weniger Klinikaufenthalte unter den Geimpften – verharrt die Zahl der Todesfälle landesweit auf hohem Niveau: Im Januar gab es nach Zahlen der John Hopkins Universität sogar ein paar Ausreißer nach oben.

In Israel geht man dennoch von einer baldigen Normalisierung aus. Die Ausgabe von Immunitäts-Ausweisen ist in Vorbereitung, das Land und will weiter Touristen willkommen heißen und bereitet sich auf die Expo im Oktober vor.

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Weltweit wird mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, wie schnell und in welchem Umfang die Zahl der Infektionen und die Sterberate in den Impf-Vorbild-Ländern sinken.

Experten erwarten zeitnah, dass in Israel die Zahl der Intensivpatienten und der Todesfälle sinkt – eine hohe Unsicherheit herrscht allerdings in der Frage, ob Geimpfte nicht womöglich trotzdem ansteckend sein können.

Hier sehen Experten wie der Professor für Infektiologie Peter Collignon im australischen Canberra gewisse Gefahr: „Wenn die Leute, je mehr Menschen geimpft sind, anfangen herumzureisen und weniger vorsichtig zu sein, - also zum Beispiel Indoor-Veranstaltungen mit vielen Menschen besuchen – dann werden wir vielleicht weniger niedrige Fallzahlen sehen als wir andernfalls erwarten dürften“, warnt er.

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