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CDU-Delegierte stimmen beim Parteitag ab

© AFP/Odd ANDERSEN

CDU-Parteitag in Hamburg: So wird Merkels Nachfolge entschieden

1600 Journalisten, 1700 Gäste, 1001 Delegierte und ein vakanter Parteivorsitz. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum CDU-Parteitag.

Tag der Entscheidung in Hamburg. Nach fast zwei Jahrzehnten an der Spitze der CDU tritt Angela Merkel auf dem Bundesparteitag nicht mehr als Vorsitzende an. Ihre Nachfolge ist umkämpft, das Interesse riesig. 1600 akkreditierte Journalisten, 1700 geladene Gäste und 1001 stimmberechtigte Delegierte. Den Bundesgeschäftsführer der CDU, Klaus Schüler freut das. Am Donnerstagabend sprach er von einem "Parteitag der Rekorde". Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Parteitag lesen Sie hier.

Wie sieht der Zeitplan aus?

Das Programm ist dicht und könnte durch spontane Bewerbungen, Nachfragen und Satzungsänderungen noch dichter werden. Fest steht: Die Noch-Vorsitzende der CDU, Angela Merkel hat am Vormittag eine Rede gehalten und viel Applaus geerntet.

Ab 14 Uhr wurde es dann ernst für die Kandidaten. In alphabetischer Reihenfolge hatten sie 20 Minuten Zeit, sich in einer Rede vorzustellen. Das heißt: Annegret Kramp-Karrenbauer zuerst, gefolgt von Friedrich Merz und Jens Spahn. Nicht wenige politische Beobachter rechnen damit, dass dieser Auftritt angesichts des erwartet knappen Ausgangs mitentscheidend sein könnte. Da bei allen Kandidaten Nachfragen erlaubt sind, wird mit dem Ergebnis eines ersten Wahlgangs erst zwischen 16 und 16:30 Uhr gerechnet. Eine mögliche Stichwahl findet direkt im Anschluss statt. Anschließend weitere Wahlen für Präsidium und Vorstand. Ob bereits ein Generalsekretär - die amtierende Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer wird nicht mehr antreten - gewählt wird, ist offen. Als möglich gilt in diesem Fall auch eine Wahl am Samstag oder später.

Wer tritt an?

Drei Namen werden seit Wochen für den vakanten Parteivorsitz diskutiert: Kramp-Karrenbauer, Merz und Spahn. Dabei sind auch spontane Bewerbungen noch immer möglich. Notwendig für eine Kandidatur ist lediglich die Unterstützung beziehungsweise der Vorschlag von einem der 1001 Delegierten. Darauf hoffen offenbar noch immer der 26-jährige Schöneberger Jurastudent Jan-Philipp Knoop und der Unternehmer Andreas Ritzenhoff, die im Vorfeld ihre Kandidatur bekanntgegeben hatten.

Wer darf wählen?

Es klingt nach einem Märchen, doch hinter der Zahl der 1001 stimmberechtigten Delegierten steckt ausgeklügelte Arithmetik. 1000 von ihnen verteilen sich auf die 17 Landesverbände der CDU - Bayern als CSU-Land gehört nicht dazu, dafür ist Niedersachen aus historischen Gründen in drei Landesverbände (Oldenburg, Hannover, Braunschweig) untergliedert. Die Delegierten-Anzahl der jeweiligen Landesverbände bemisst sich nach deren Mitgliederzahl und dem Ergebnis der letzten Bundestagswahl. Die stärksten Landesverbände sind damit Nordrhein-Westfalen (296 Delegierte) und Baden-Württemberg (154 Delegierte), der kleineste Verband Bremen mit lediglich fünf Stimmberechtigten. Wahlberechtigt sind zudem Ehrenvorsitzende und anerkannte Auslandsverbände. Da es derzeit keinen Ehrenvorsitzenden und nur einen Auslandsverband in Brüssel gibt, kommt es zu der märchenhaften Zahl von 1001 Delegierten.

Wie wird abgestimmt?

Gewählt wird geheim und frei - die Delegierten sind also nur ihrem Gewissen verpflichtet. Auch deshalb könnten die Bewerbungsreden vor der Wahl noch einmal wichtig werden. Um Parteivorsitzender zu werden braucht ein Kandidat in jedem Fall 50 Prozent plus X der abgegebenen, gültigen Stimmen. Sollte dies im ersten Wahlgang keinem Kandidaten nicht gelingen - das Szenario halten viele für wahrscheinlich - kommt es direkt im Anschluss zu einer Stichwahl der beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen aus dem ersten Wahlgang. Auch dann gilt: 50 Prozent plus X. Und bei Gleichstand? "Dann stimmen wir nochmal ab", sagt die Sprecherin der CDU, Christiane Schwarte.

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