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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Altkanzler Helmut Kohl (CDU) im Jahr 2009.

© Daniel Biskup/dpa

Casdorffs Agenda: Zurück zur Stärke wie unter Helmut Kohl

Die künftig wichtigsten Köpfe in der CDU sind aus dem Westen und katholisch. Die Union kehrt zurück zu ihrer alten Prägung - was sie unter Kanzler Kohl stark machte. Rückkehr als Aufbruch? Ein Kommentar.

Von Volker Rühe, dem ehemaligen CDU-Granden, stammt aus seiner Zeit als Generalsekretär das Verdikt, die Union werde „nördlicher, östlicher, protestantischer“.

Das war, als er Ende der 80er Jahre die „Allianz für Deutschland“ mit ostdeutschen Parteien schmiedete. Und es kam auch so, nicht nur mit Angela Merkel, die übrigens einmal für zwei Jahre den EAK führte, den Evangelischen Arbeitskreis der CDU/CSU.

De Maizière, Gröhe, Wanka, Schmidt, alle evangelisch – und alle gehören sie der mutmaßlichen nächsten Regierung nicht mehr an. Dafür kommen: Widmann-Mauz, Braun, Klöckner, Karliczek, Spahn. Und in der CDU Kramp-Karrenbauer.

Rückkehr als Machtsicherung

Alle sind sie katholisch, alle aus dem Westen. Heißt: Die Union kehrt zu ihrer westdeutschen Prägung zurück, was sie weiland unter Helmut Kohl besonders stark machte.

Vertreter dieser CDU gelten gemeinhin als konservativ(er); vielleicht, weil ihr Ursprung mit der alten Zentrumspartei verbunden wird. Einer Partei übrigens mit Sozialstaatstradition und Tradition in – Achtung! – Nordrhein-Westfalen. Rudolf Amelunxen vom Zentrum war 1945 bis 1947 erster NRW-Ministerpräsident.

Rückkehr als Aufbruch? So kann man Machtsicherung über den Tag hinaus auch bemänteln. Merkel wird endgültig zur politischen Erbin Kohls.

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