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Ein großes Kreuz in Lutherstadt Wittenberg (Sachsen-Anhalt) auf der Festwiese.

© Maurizio Gambarini/dpa

Casdorffs Agenda: Nach dem Kirchentag ist vor dem Kirchentag

22 Millionen Euro hat der Kirchentag gekostet, Besucher kommen immer weniger und nur 27,1 Prozent der Deutschen sind evangelisch, Tendenz fallend.

Nach dem Kirchentag ist vor dem Kirchentag. In 107 Wochen findet der 37. statt, in Dortmund. Dann ist einer Präsident, der bisher immer und überall auf Relevanz geachtet hat: Hans Leyendecker. Der journalistische Chefaufklärer der Republik kann sehr hilfreich sein; denn die Zahl der Besucher bei diesem Kirchentag blieb hinter den Hoffnungen zurück. Und nachdem nur 27, 1 Prozent der Deutschen evangelisch sind, diese Zahl noch weiter sinken wird, ist es umso nötiger aufzuklären, was Akzeptanz bei den Gläubigen findet.

Zumal dieses Treffen rund 22 Millionen Euro gekostet hat und der Staat sich daran beteiligt. Vielleicht gehörten weniger auf einzelne Personen bezogene Alleingänge dazu, wie es im Gespräch zwischen dem EKD-Ratsvorsitzenden, Bischof Heinrich Bedford-Strohm, mit Ex-US-Präsident Barack Obama zu besichtigen war.

Und der Verzicht auf alles, was als Wahlkampfhilfe ausgelegt werden kann. Denn damit kommt Kirche nicht sehr weit. Viele müssen sich zusammen auf den Weg machen. Um sie kennenlernen zu wollen, muss sie einladend sein. Der kommende Kirchentag, der erste nach dem Reformationsjubiläum, sollte in dem Sinn zu einer Reform führen. Für die nötigen Schritte dorthin ist jetzt Zeit.

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