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Noch ist er Vorsitzender: CSU-Chef und Bundesinnenminister Horst Seehofer.

© Kay Nietfeld/dpa

Casdorffs Agenda: Er bereitet sich vor

Bei der CSU hat die Debatte um die Zukunft von Horst Seehofer begonnen. Der sagt, er sei bereit, über personelle Konsequenzen zu sprechen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Schluss mit der Ruhe. 24 Stunden hat es gedauert – jetzt wird Horst Seehofers Rücktritt als CSU-Chef gefordert. Kaum vorstellbar, dass er damit nicht gerechnet hat, nach zehn Prozent minus bei der Wahl, dem schlechtesten Ergebnis seit 1950.

Es wäre ein Wunder, wenn eine Partei das still hinnähme. Aber gewiss nicht die CSU. Ein Sonderparteitag wird so wahrscheinlich, wie es personelle Konsequenzen sind. „Über die zu diskutieren ich durchaus auch bereit bin“, sagt Seehofer. Wer etwas erreichen wolle, müsse mit einem „hohen Maß an innerlicher Freiheit“ in so einen Prozess hineingehen. Will sagen: Er bereitet sich vor.

Das ist klug. Denn so verschafft sich Seehofer bei der Partei vielleicht doch noch einmal Gehör: Um in Bayern Wähler von den Grünen zurückzugewinnen, sollte sich die CSU besser einstellen auf Umwelt- und Klimapolitik, Naturschutz und Nachhaltigkeit. Bei allen seinen Fehlern – das ist ein guter Rat von Seehofer.

Für ihn kommt er zu spät, nicht aber für die CSU. Und die könnte jetzt mal in Ruhe über ihre eigenen Fehler nachdenken.

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