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SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz (links) und Außenminister Sigmar Gabriel.

© AFP

Casdorffs Agenda: Entschieden ist nichts - noch 23 Tage

Gabriel kratzt mit seinem Verhalten an Schulz' Autorität. Doch der kann am Sonntag allen zeigen, was in ihm steckt.

Bei allem, was man Sigmar Gabriel an Hintergedanken zutrauen kann - dass er, der talentierteste Wahlkämpfer der SPD, bewusst die Chancen seiner Partei schmälern will, ist sehr weit hergeholt. Er hat in diesem Punkt doch nur recht: Stärkste Kraft wird die SPD bei dieser Wahl wohl nicht. Zumal 30 Prozent plus x immer das Ziel war.

Aber: Ob Gabriel seinem "Freund" Martin Schulz einen Gefallen tut, sich gerne zu heiklen Themen zu äußern, die eigentlich dem Parteichef vorbehalten sind, der er ja nun nicht mehr ist? Nein. Genauso ist es, wenn er beständig zeigen will, dass er der beste Wahlkämpfer ist. Damit kratzt Gabriel an Schulz' Autorität - und verringert auf diese Weise dessen Chancen als Spitzenkandidat.

Doch am Sonntag hat Schulz die Möglichkeit, im TV-Duell mit Bundeskanzlerin Angela Merkel aller Welt zu zeigen, dass mehr in ihm steckt. Zuzutrauen ist es ihm. Und bei allem, was die Umfragen vermuten lassen: Entschieden ist nichts. Die Hälfte aller Wähler ist unentschieden. Noch 23 Tage.

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