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Eine Karte mit der Aufschrift "Danke Herr Schmidt" liegt in Hamburg zwischen Blumen und Kerzen vor dem Haus des früheren Bundeskanzlers Helmut Schmidt.

© dpa

Casdorffs Agenda: Ein Starker, der sich selbst beherrschte

Ein Großer im Kanzleramt, der noch größer wurde, als er nicht mehr im Amt war: Nach-Denken über Helmut Schmidt vor dem Staatsakt im Hamburger Michel.

Ein Geduldiger ist besser als ein Starker, und wer sich selbst beherrscht, besser als einer, der Städte gewinnt. Das ist die Herrnhuter Losung für den Tag, die für Christen in aller Herren Länder, egal welcher Konfession, verfasst wird. Sie passt zum Nach-Denken über Helmut Schmidt. Der Staatsakt heute im Hamburger Michel: Aufgeklärt wird er sein. Protestantisch. International. Die Ehrenbezeugung einer Stadt für einen, der den Staat verkörpern konnte. Denn mit Autorität gesegnet war Schmidt - bisweilen autoritär war er auch. Aber ein Starker, der sich selbst beherrschte. Ein Großer im Kanzleramt, nur waren die Zeiten nicht ganz so, und er wurde größer, als er nicht mehr im Amt war. Wenn Henry Kissinger und Olaf Scholz und Angela Merkel über Helmut Schmidt sprechen werden, dann sprechen Realisten über einen Realissimo. Der Pastor von St. Michaelis wird mit Recht daran erinnern, dass es über allen Großen noch etwas Größeres gibt. Aber es ist zugleich ja auch so: Solange wir an die Gestorbenen denken, leben sie für uns weiter.

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