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Markus Söder (CSU)

© AFP/Christof Stache

Casdorffs Agenda: Ein leutseliges Lächeln macht noch keinen Landesvater

Markus Söder erreicht einen Höhepunkt seiner politischen Laufbahn: Er wird Bayerns Ministerpräsident. Aus dem Meister des Zuspitzens muss einer werden, der an der Spitze stehen kann. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Markus Söder – am Ziel seiner Wünsche. Ministerpräsident im schönen Bayern, seiner Heimat. Als „Heimatminister“ hat der Franke, mit ausreichend Geld aus seinem weiteren Amt als Finanzminister, ländlichen Regionen schon Gutes tun können. Und sich damit auch. Nun muss Söder sich an anderer, an vorderster Stelle beweisen.

Mag er ein Spitzenminister gewesen sein – allen Ministern zu präsidieren ist etwas anderes. Ein leutseliges Lächeln aufzusetzen macht noch keinen Landesvater oder Länderchef. Bisher war Söder ein Meister im Zuspitzen; nun muss er manchem die Spitze nehmen.

Er übernimmt ein Bayern, das im Großen und Ganzen gut da steht, Nummer 1 in vielen Bereichen ist. Das muss Söder erhalten und zugleich erklären, wo er Modernisierungsbedarf sieht. Nicht zu viel, nicht zu wenig, und bei alledem sein konservatives Profil bewahrend.

Was heißt: Bei ihm darf nicht der Wunsch der Vater des Gedankens sein. Sonst kommen die Wähler in Bayern am 14. Oktober womöglich auf den Gedanken, lieber mal nicht Markus Söder zu wählen.

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