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Donald Trump, Präsident der vereinigten Staaten von Amerika.

© REUTERS

Casdorffs Agenda: Die wirkliche verkehrte Welt von Donald Trump

Der Präsident der USA bemüht sich um bessere Beziehungen zu Russland. Was Trump da macht, könnte man dialektisch nennen - wäre es nicht Trump. Ein Kommentar.

Es ist schon auch eine verkehrte Welt. Da gerät ein (rechter) amerikanischer Präsident, der sich - auch - zur Lösung der Krisen dieser Welt um bessere Beziehungen zu seinem russischen Counterpart bemüht, in die Kritik derer, die auf der Linken in früheren Jahren immer genau das verlangt haben. Stattdessen werfen sie ihm vor, die USA gewissermaßen Russlands Einflussnahme auszuliefern.

Jetzt mal abgesehen davon, ob die via Internet wirklich schon als bewiesen gelten kann, vor allem die auf den Wahlkampf vor einem Jahr - der amerikanische Präsident sagt nichts anderes als das, was er, was man durchaus sagen kann: Dass er die wiederholten Dementis des russischen Präsidenten nicht anzweifle, und dass er zugleich, ob er es glaube oder nicht, zu seinen Geheimdiensten stehe, dass er an sie glaube.

Wäre es nun nicht Donald Trump, von dem wir reden, man könnte das geradezu für dialektisch halten: Indem er Wladimir Putin zubilligt, nicht (selbst) eingegriffen zu haben, sagt er nicht, dass nicht russische Stellen, welche auch immer, das getan haben. So bleibt der Gesprächskanal zum russischen Präsidenten offen, während andererseits die amerikanischen Untersuchungen weitergehen. Ja, so wäre es denkbar - wenn nicht Trump Präsident wäre. Aber er ist es. Und das ist die wirklich verkehrte Welt.

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