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Er hat dem Amt wieder die Würde verliehen: Bundespräsident Joachim Gauck.

© Maurizio Gambarini/dpa

Casdorffs Agenda: Die Wahl des Bundespräsidenten: Absprache ohne Mauschelei

Ein schwieriger Balanceakt für die großen Parteien: Sollen sie sich auf einen Konsenskandidaten für die Wahl des Bundespräsidenten einigen oder offen abstimmen?

So ganz allmählich müssen die Parteivorsitzenden gleich welcher Couleur aufpassen: Das Amt des Bundespräsidenten wird, wenn sie zu lange warten, wieder Schaden nehmen durch die laufende Diskussion. Da sind so viele Interessen im Spiel, vermachtete Interessen, dass die Würde des Amts zur Nebensache wird. Nun hat sich aber gerade Joachim Gauck um eines verdient gemacht: Der Bundespräsident wird wieder geachtet, mit ihm kann Deutschland Staat machen.

Und nach ihm? Genannt werden: Steinmeier, Schäuble, Lammert, Hasselfeldt, Huber, Allmendinger, Kermani, Käßmann - ach ja, die schon nicht mehr. Gleichviel, entschieden werden muss. Und da gibt es zwei Möglichkeiten: offenes Visier mit Abstimmung in der Bundesversammlung, notfalls bis zum dritten Wahlgang, oder vorherige Absprache. Wie geht das eigentlich, Absprache, ohne dass die wie Mauschelei aussieht? Die Frage stellt sich. Schon gar, wenn den Demokratieverächtern nicht in die Hände gespielt werden soll. Bei dieser Gefahr müssen die Parteichefs ganz besonders aufpassen.

Machtinteressen, taktische Überlegungen, persönliche Befindlichkeiten - all das rangiert offenbar höher als der Anspruch, dieses Amt mit einer Persönlichkeit zu besetzen, die den Anforderungen im vollem Umfang gerecht werden könnte.

schreibt NutzerIn spreeathen

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