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EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker (rechts) und Martin Selmayr.

© Thierry Monasse/dpa

Casdorffs Agenda: Der Coup des Kommissionspräsidenten

Hat Deutschland zu viel Einfluss in der EU? Für einige gehört es zum guten Ton, darüber zu schimpfen. Hoffentlich lässt sich Junckers Nachfolger davon nicht beeindrucken.

Und jetzt schimpfen wieder einige, die Deutschen hätten zu viel Einfluss in der europäischen Administration. Der Grund hat einen Namen: Martin Selmayr. Er soll die 30.000 Beamten führen, die mit ihrer Arbeit die EU zusammenhalten.

Ein Coup des scheidenden Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker – der aber darum nicht schlechter oder falsch wird, dass er ihn zuvor nicht in aller Breite erörtert hat.

Eben wegen der zu erwartenden Kritik hat Juncker das nicht getan. Wer sich aber die Mühe macht, in die verschiedenen Hierarchieebenen hineinzuschauen, wird feststellen, dass Deutschland nicht überrepräsentiert ist. Vielmehr wurde in den Jahren mit Angela Merkel als der obersten Europapolitikerin öfter als früher der untere Weg beschritten, will sagen: nicht über die Maßen Druck ausgeübt.

Aber es gehört für einige in der Union immer mal wieder zum guten Ton, auf die Deutschen zu schimpfen. Hoffentlich lässt sich Junckers Nachfolger davon nicht beeindrucken.

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