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Am 11. September 2001 hatten Al-Qaida-Terroristen Passagierflugzeuge entführt und unter anderem in das World Trade Center in New York gesteuert.

© AFP

Casdorffs Agenda: Der 11. September ist als Tag ein Mahnmal

Der 11. September ist der Tag des Terrors. Er ist aber auch der Tag, der daran erinnert, dass kein Mensch auf ewig in Angst leben kann.

Und wieder ist der 11. September, kein Tag wie jeder andere. Die Erinnerung an "Ground Zero" kehrt zurück, an die Verwüstung 2001, die ich mit eigenen Augen gesehen habe, an Stahlträger, die wie Skelette aus dem Schutt ragten. Auch dieser Geruch geht mir nicht aus dem Sinn - der nach Blumen. Es war ein Meer von Blumen, so viele waren niedergelegt worden. Sie schufen im Moment der Erkenntnis einen Augenblick Tröstung. Welch eine klaffende Wunde.

Tagesspiegel-Chefredakteur Stephan-Andreas Casdorff
Tagesspiegel-Chefredakteur Stephan-Andreas Casdorff

© Tsp

Und doch... ist der 11. September als Tag ein Mahnmal. Der Terror ist längst nicht besiegt, er heißt nur anders. Wer sich ihm in den Weg stellt, kann zum Ziel werden. Die USA gelten noch immer als der große Teufel, Israel soll noch immer vernichtet werden, als Teil eines dschihadistischen Kampfes. Die solche Worte im Mund führen, sind Männer, die einen islamistischen Staat errichten wollen oder eine "Islamische Republik" führen.

Der 11. September ist aber auch der Tag, der daran erinnert, dass kein Mensch auf ewig in Angst leben kann. Angst ist kein guter Ratgeber. Sie hindert daran zu erkennen, welchen Fortschritt es gibt. Wer sieht, wie "Ground Zero" heute aussieht, glaubt an die Kraft der Friedfertigkeit und ihren Triumph über den Hass.

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