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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor der Sitzung des CDU-Bundesvorstands im Konrad-Adenauer-Haus.

© Kay Nietfeld/dpa

Casdorffs Agenda: Auf Merkel wartet die größte außenpolitische Aufgabe ihrer Laufbahn

An Gesprächen mit Syriens Machthaber al Assad führt kein Weg vorbei. Und die Bundeskanzlerin wäre am besten geeignet sie zu führen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Die Bundesregierung erklärt, dass man wohl an Gesprächen mit Syriens Machthaber Baschar al Assad nicht vorbeikommt. Was aufhorchen lässt. Denn wer sollte, wer müsste die dann führen? Nach Lage der Dinge: Bundeskanzlerin Angela Merkel, am besten attachiert von der EU-Außenbeauftragten, der Italienerin Federica Mogherini. Deutschland hat sich nicht am Militärschlag beteiligt, Italien nicht, die EU als Ganzes auch nicht. Und Assad wird mit denen, die den Schlag geführt haben, nicht reden noch gar verhandeln wollen.

Aber, richtig: Der Prozess, der angestoßen werden soll – eine diplomatische Initiative unter Einschluss aller Beteiligten – muss auch den Übergang organisieren von Assad hin zu einer anderen Regierung. Alles andere würde die westliche Glaubwürdigkeit erschüttern. Vor allem aber wegen der Unglaubwürdigkeit der Friedensbeteuerungen Assads ist eine Lösung des Syrien-Konflikts auf Dauer für die Menschen in der Region nur ohne ihn tragbar. Ob ihm das klarzumachen ist?

Bestimmt nicht in einem einzigen Gespräch, und bestimmt nicht ohne Russland, die Saudis und den Iran. Auf die Bundeskanzlerin wartet die größte außenpolitische Herausforderung ihrer Laufbahn – wenn sie die annimmt.

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