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In dem stillgelegten Eisenerzbergwerk Schacht Konrad wird ein Endlager gebaut.

© Ole Spata/dpa

Bundesumweltministerin: Schulze verteidigt Endlager Schacht Konrad

Das für schwach- und mittelradioaktive Stoffe geplante Endlager Schacht Konrad ist umstritten. Die Umweltministerin hält den Standort für richtig.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat erstmals in ihrer Amtszeit das geplante Atommüll-Endlager Schacht Konrad in Niedersachsen besucht. In das ehemalige Erzbergwerk sollen schwach- und mittelradioaktive Stoffe eingelagert werden. „Ich bin mir sicher, dass dies für diese Abfälle der richtige Standort ist“, sagte Schulze am Freitag während der Besichtigung der in Bau befindlichen Anlage.

Bei ihrem Besuch hatte Schulze sich in Salzgitter auch mit besorgten Bürgern getroffen. Kritiker fordern eine Neubewertung der Ausbaupläne. Die Prüfung der Sicherheit des Endlagers erfolge sehr genau. „Wir überprüfen alles noch mal, was wir 2002 in den Genehmigungen hatten“, sagte Schulze.

Die Genehmigung zum Bau des Endlagers erfolgte bereits 2002. Ab 2027 soll es insgesamt 303.000 Kubikmeter Atommüll aufnehmen können. Eine Inbetriebnahme war zunächst für 2013 vorgesehen, diese hatte sich jedoch immer wieder verzögert.

Am Donnerstag hatte Schulze bereits das Atommülllager Asse besucht. „Wir wollen die Abfälle so schnell wie möglich zurückholen. Die Sicherheit muss aber gewährleistet sein“, sagte Schulze während der Besichtigung des ehemaligen Salzbergwerks. „Es ist erschreckend, wie leichtfertig in der Vergangenheit mit diesen Stoffen umgegangen wurde“, sagte Schulze. Die nächste Stufe müsse die Vorlegung eines Gesamtplans zur Bergung der atomaren Altlasten in Asse sein. Dieser Plan solle bis Ende 2019 vorliegen.

Ministerin Svenja Schulze (SPD) besuchte auch das Atommülllager Asse.
Ministerin Svenja Schulze (SPD) besuchte auch das Atommülllager Asse.

© Ole Spata/dpa

Der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies (SPD) wertete den Besuch der Bundesministerin als „wichtiges Signal und Zeichen“. „Der Bund darf es nicht allein der BGE überlassen und muss sich am Prozess beteiligen“, sagte Lies mit Blick auf die Vorbereitungen zur Bergung durch die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE). „Die politische Verantwortung liegt natürlich im Bundesumweltministerium“, bekräftigte Schulze.

Das ehemalige Salzbergwerk in Niedersachsen wurde ab 1967 für die Endlagerung von Atommüll erprobt. Zwischen 1967 und 1978 wurden rund 47.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle eingelagert. Das Bergwerk gilt als nicht stabil und bringt nicht die geologischen Voraussetzungen für ein Endlager mit.

Seit 1988 dringt Wasser in das Bergwerk ein, laut BGE täglich rund 12,5 Kubikmeter. Das Bergwerk muss fortlaufend stabilisiert werden. Auch eine Rückholung der radioaktiven Abfälle soll so möglich bleiben. Die BGE plant derzeit die Rückholung dieser radioaktiven Abfälle ab 2033.

Eine Reportage zu den Antrittsbesuchen von Schulze in Asse und Konrad können Sie am Montag im Background lesen. Das Background-Team veröffentlicht täglich Newsletter mit höchster Relevanz für Top-Entscheider, Kommunikationsprofis und Fachexperten. Hier können Sie die Newsletter vom Tagesspiegel Background abonnieren.

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