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Ernst Uhrlau

© dpa

Bundesnachrichtendienst: Uhrlau verteidigt Einsatz in Liechtenstein

Laut Medienberichten blieb dem BND gar keine andere Wahl als zu schnüffeln. Gleichzeitig nimmt er den Informanten in Schutz, er spiele keine wichtige Rolle. Währenddessen zeigen die Geheimdienstler Interesse an teuren Informationen aus Teheran.

Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Ernst Uhrlau, verteidigt die Zusammenarbeit seines Dienstes mit den deutschen Steuerbehörden und einem Straftäter in der Liechtensteiner Steueraffäre. "Wir haben Amtshilfe geleistet. Dazu waren wir verpflichtet", sagte Uhrlau der Zeitung "Die Welt". Der Hintergrund des Informanten spiele dabei keine Rolle.

"Wir hätten beispielsweise kein Problem, mit einem Straftäter zusammenzuarbeiten, der uns Informationen über das iranische Atomprogramm beschaffen könnte. Vermutlich würden wir sogar einen statthaften Dollar-Betrag auf den Tisch legen", sagte Uhrlau.

Der BND hatte mehr als vier Millionen Euro an einen Informanten gezahlt, der sich dem Blatt zufolge erstmals im Januar 2006 gemeldet hatte und im Juni 2007 vier Dateien übergab. Auf ihnen befanden sich die Bankdaten deutscher Steuerflüchtlinge. Strafverfahren gegen 700 Beschuldigte wurden eingeleitet. Dem BND sei Material zur internationalen Geldwäsche und organisierten Kriminalität angeboten worden, sagte Uhrlau. "Er war nicht Auftraggeber, das Material zu beschaffen, es lag bereits vor", versicherte er. (ml/ddp)

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