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Die Bundeskanzlerin Angela Merkel während der Kabinettssitzung.

© REUTERS/ Fabrizio Bensch

Bundeskanzlerin: Merkel erteilt Merz' Minister-Ambitionen eine Absage

Die Bundeskanzlerin will keinen Platz für Friedrich Merz in ihrem Kabinett frei räumen. Der frühere Unions-Fraktionschef gilt als Merkel-Kritiker.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Ambitionen des CDU-Politikers Friedrich Merz auf einen Ministerposten eine Absage erteilt. "Die Bundeskanzlerin plant keine Kabinettsumbildung", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch auf eine entsprechende Frage. Merz hatte für den Bundesvorsitz der CDU und damit der Nachfolge Merkels auf diesem Posten kandidiert, war beim Parteitag Anfang Dezember aber knapp an seiner Konkurrentin Annegret Kramp-Karrenbauer gescheitert.

Der frühere Unions-Fraktionschef wurde insbesondere vom CDU-Wirtschaftsflügel und konservativen Kreisen unterstützt. Am Dienstag hatte Merz über die "FAZ" wissen lassen, er wolle in die Politik zurückkehren. Auf die Frage, ob auch ein Ministeramt in Frage käme, sagte er: "Ein solches Amt würde ich mir aufgrund meiner Erfahrung in der Wirtschaft und Politik zutrauen." Zugleich stellte Merz fest: „Dies liegt aber nicht in meiner Hand, sondern das ist Sache der Kanzlerin.“

Wirtschaftsminister Peter Altmaier reagierte entspannt auf Merz' Äußerungen. „Als Politiker ist man es gewohnt, dass manche gerne den Job hätten, den man selber hat“, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in Berlin. „Ich sehe, glaube ich, nicht ängstlich aus und bin es auch nicht“, antwortete er auf eine Frage, ob er Angst um seinen Job habe.

Merz habe seines Wissens weder ein spezielles Ressort genannt noch gesagt, dass er unbedingt Minister werden wolle, sagte Altmaier. Er fügte hinzu: „Das alles muss diskutiert werden in den zuständigen Stellen.“ Regierungen würden gebildet von Koalitionen und Bundeskanzlern. „Ich bin Wirtschaftsminister, und das bin ich mit ganzem Engagement“, sagte Altmaier. Er gilt als enger Vertrauter von Kanzlerin Angela Merkel (CDU).

Merz war der früheren saarländischen Regierungschefin und CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer auf dem Parteitag am 7. Dezember in einer Kampfabstimmung zum CDU-Vorsitz knapp unterlegen. Anhänger von Merz hatten danach seinen Wechsel ins Kabinett ins Gespräch gebracht.

In der CDU-Spitze gilt es allerdings als unwahrscheinlich, dass Merkel Merz - einen ihrer schärfsten Kritiker - in ihr Kabinett holt. Merz ist derzeit Aufsichtsratsvorsitzender des Vermögensverwalters Blackrock. (dpa)

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