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Die Koalition plant eine Vorsorgepflicht für Selbstständige

© Mike Wolff/Tsp

Bessere Absicherung gegen Altersarmut: Unpopulär, aber notwendig

Arbeitsminister Hubertus Heil will Selbstständige zur finanziellen Vorsorge fürs Alter verpflichten. Eine solche Reform ist überfällig. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Cordula Eubel

Ob Fahrradkurier, Ein-Mann-Malerbetrieb oder freiberufliche Webdesignerin: Seit Jahren warnen Experten davor, dass Kleinselbstständige besonders von Altersarmut bedroht sind. Weil für diese Berufstätigen die finanzielle Vorsorge fürs Alter freiwillig ist, bleibt sie zu oft aus – zumal die laufenden Einnahmen meistens nicht besonders üppig sind und deshalb nur wenig Spielraum bleibt, etwas fürs Alter zurück zu legen.

In einem Forschungsbericht für das Bundesarbeitsministerium hieß es 2017, etwa die Hälfte aller Selbstständigen in Deutschland spare nicht fürs Alter. SPD-Minister Hubertus Heil greift nun erneut eine Idee auf, die seit mehreren Wahlperioden diskutiert und immer wieder vertagt wurde: Er will eine verpflichtende Vorsorge für Selbstständige einführen, die bisher nicht abgesichert sind. Wie sie fürs Alter sparen - ob in der gesetzlichen Rentenversicherung, privat oder in einem berufsständischen Vorsorgewerk, will er jedem einzelnen überlassen.

Auch wenn eine solche Pflicht bei einem Teil der Betroffenen extrem unpopulär ist, führt nichts daran vorbei. Wenn die Politik gezielt etwas gegen Altersarmut tun will, ist eine solche Reform überfällig – und sollte nicht noch ein weiteres Mal vertagt werden.

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