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Moderne Medizin. 2000 Kinder erkranken in Deutschland jedes Jahr an Krebs.

© Kai-Uwe Heinrich

Berliner Charité: Pionierin der Krebsmedizin

In der Krebsmedizin beginnt eine neue Ära. Kinderärztin Angelika Eggert von der Berliner Charité gilt als Pionierin ihres Fachs. Von ihren Erfolgen können andere nur träumen. Unser Blendle-Tipp.

In der Klinik erzählt man sich eine Geschichte: Als Angelika Eggert einmal bereits um acht Uhr abends die Klinik verließ, fragte sie ein vorbeikommender Kollege: „Na, nimmst du einen freien Nachmittag?“

Die Ärztin lächelt, als sie das erzählt, wirkt fast ein wenig verlegen. Aber es stimmt ja. Eggert ist allgegenwärtig in ihrer Abteilung. Sie leitet die Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie im Virchow-Klinikum der Charité in Wedding. Man könnte auch einfacher sagen: Angelika Eggerts Aufgabe ist es, Kindern das Leben zu retten.

Das hat seinen Preis. „Meine Woche hat im Schnitt 80 Stunden“, sagt sie. Aber es klingt nicht so, als wolle sie sich darüber beschweren. Drei von vier Wochenenden sind für Schreibtischarbeit zu Hause reserviert, „bei einer Tasse Kaffee“, für all das, was in der Woche liegen geblieben ist. Sie sagt, sie habe einmal acht Jahre am Stück keinen echten Urlaub gehabt, was dann doch zum Problem wurde. Mittlerweile nimmt sie sich einmal jährlich eine Auszeit von zwei, drei Wochen zum Verreisen. Eggert freut sich dieses Jahr auf Peru.

„Ein tolles Forschervorbild“

Angelika Eggert, die blonden Haare zur Seite gescheitelt, in bunter Bluse und den Ärztekittel nur fürs Foto übergeworfen, erscheint wie eine ideale Verkörperung einer Kinderärztin, freundlich und zugewandt, mitfühlend und Optimismus ausstrahlend. Aber das ist nur die eine Seite.

Da ist noch die andere Angelika Eggert. Die ist fokussiert, ernst, energisch und dem Instinkt für das, was auf dem Spiel steht. Es geht bei vielen der Kinder ums Ganze, um Leben und Tod. Krebs tötet, wenn man ihn nicht aufhält.

Eggerts Arbeitszimmer wirkt hell und freundlich, geschmückt mit bunten Kinderzeichnungen. Auf ihrer Fensterbank hat die Chefin eine kleine Büste Emil von Behrings stehen. Auch er war Arzt an der Charité, zudem der erste Medizin-Nobelpreisträger überhaupt. Weil er die Diphtherie, den „Würgeengel der Kinder“, besiegte, wurde Behring als „Retter der Kinder“ gefeiert. „Ein tolles Forschervorbild“, findet Eggert.

Auch Behring war ein von seiner Arbeit Besessener, zugleich fordernd und schwierig im Umgang. Heute ist die Zeit der Alleinherrscher an der Berliner Charité vorbei. Kompetenz und Teamwork sind entscheidend, denn viele medizinische Fachgebiete müssen zusammenarbeiten, um den Krebs ...

Den vollständigen Text lesen Sie für 45 Cent im Online-Kiosk Blendle.

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