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Das Weiße Haus in Washington D.C. Ein Mitarbeiter der CIA soll dort zeitweise gearbeitet haben. Jetzt steht er im Mittelpunkt einer Whistleblower-Affäre.

© Arno Burgi/dpa

Bericht der "New York Times": Informant in der Ukraine-Affäre soll für die CIA arbeiten

Laut eines Medienberichts soll es sich bei dem Whistleblower um einen CIA-Mitarbeiter handeln. Dieser habe zeitweise im Weißen Haus gearbeitet.

Bei dem anonymen US-Informanten in der Ukraine-Affäre um Präsident Donald Trump handelt es sich nach Informationen der "New York Times" um einen Mitarbeiter des Auslandsgeheimdienstes CIA. Die Zeitung berief sich am Donnerstag auf drei verschiedene Quellen, welchen die Identität des Informanten bekannt sei. Der Mann sei zeitweise ins Weiße Haus abgestellt gewesen, dann aber zur CIA zurückgekehrt.

Die am Donnerstag veröffentlichte Beschwerde des Geheimdienstarbeiters über Trumps Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am 25. Juli deute darauf hin, dass der Informant ein ausgebildeter Geheimdienstanalyst sei, schrieb die Zeitung ferner. Diese Experten fügen Informationen aus verschiedenen Quellen zusammen, um etwa mögliche Sicherheitsbedrohungen für die USA zu erkennen.

Laut "New York Times" lässt sich aus dem Beschwerdetext auch ableiten, dass der Informant über weitreichende und detaillierte Kenntnisse der Osteuropapolitik der Vereinigten Staaten verfügt. Die Identität des Mannes ist durch US-Gesetze geschützt, die Regierungsmitarbeiter dazu ermutigen sollen, über schweres Fehlverhalten ihrer Vorgesetzten zu berichten.

US-Demokraten wollen den Informanten im Kongress befragen

Anwälte des Informanten wollten laut "New York Times" nicht bestätigen, dass ihr Mandant für die CIA arbeitet. Sie warnten, die Veröffentlichung von Informationen, die zu dessen Identifizierung führen könnten, sei "höchst Besorgnis erregend und rücksichtslos". Ihr Mandant könne dadurch "in Gefahr gebracht werden", sagte Anwalt Andrew Bakaj.

Der Geheimdienstmitarbeiter hatte mit seiner über offizielle Kanäle übermittelten Beschwerde die Ukraine-Affäre ins Rollen gebracht. Bis zur jetzigen Veröffentlichung seiner Beschwerde waren daraus allerdings keine Details bekannt gewesen.

In dem Telefonat, um das es in der Beschwerde ging, hatte Trump von Selenskyj Ermittlungen gegen den früheren US-Vizepräsidenten Joe Biden, einen der Favoriten für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten im Jahr 2020, sowie dessen Sohn Hunter Biden erbeten.

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Der Biden-Sohn arbeitete früher für ein ukrainisches Gasunternehmen, in dem es Korruptionsfälle gegeben haben soll. Trump behauptet ohne Präsentation irgendwelcher Belege, dass Biden als Vizepräsident auf die Absetzung des damaligen ukrainischen Generalstaatsanwalts hingewirkt habe, um seinen Sohn vor Korruptionsermittlungen zu schützen.

In seiner Beschwerde teilte der anonyme Informant mit, mehrere ranghohe Mitarbeiter des Weißen Hauses hätten sich nach dem Telefonat bemüht, "alle Aufzeichnungen" darüber unter Verschluss zu halten. Mehrere US-Regierungsmitarbeiter vertraten nach seinen Angaben die Ansicht, dass Trump "die Macht seines Amtes nutzt, um die Einmischung eines ausländischen Landes bei der US-Wahl 2020 zu erbitten".

Die US-Demokraten wollen den Informanten im Kongress befragen. Wegen der Ukraine-Affäre und anderer Vorwürfe des Machtmissbrauchs plant die Oppositionspartei eine parlamentarische Untersuchung zu einem möglichen Amtsenthebungsverfahren gegen Trump. Der Präsident bezeichnet dies als "Hexenjagd". (dpa)

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