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Wilfried Scharnagel.

© Inga Kjer/dpa

Bayern: CSU-Vordenker und Strauß-Vertrauter Wilfried Scharnagl gestorben

Wilfried Scharnagl, der frühere Chefredakteur des "Bayernkuriers" ist am Dienstag gestorben. Er trat unter anderem für ein unabhängiges Bayern ein.

Der frühere CSU-Vordenker Wilfried Scharnagl ist am Dienstag gestorben. Das teilte Generalsekretär Markus Blume auf Anfrage mit. „Ein Stück CSU-Geschichte ist von uns gegangen.“ Der 1938 geborene Scharnagl war Vertrauter des langjährigen CSU-Chefs Franz Josef Strauß und von 1977 bis 2001 Chefredakteur der Parteizeitung „Bayernkurier“. Er war schon lange Jahre nicht mehr bei guter Gesundheit.

Zu Strauß-Zeiten war Scharnagl ein einflussreicher Mann: Er denke, was Scharnagl schreibe, pflegte Strauß laut parteiinterner Überlieferung zu scherzen. Nach dessen plötzlichem Tod im Jahr 1988 verlor Scharnagl an Einfluss, blieb jedoch als CSU-Urgestein über Jahrzehnte präsent. An den Sitzungen des Parteivorstands nahm er noch in hohem Alter als Gast teil. Erst am Sonntag war in Bayern gewählt worden.

„Sein Wirken ist untrennbar mit den einmaligen Verdiensten von Franz Josef Strauß verknüpft, dem er persönlich und politisch engstens verbunden war“, sagte Ministerpräsident Markus Söder.

Aufsehen erregte Scharnagl zuletzt 2012, als er sein Buch „Bayern kann es auch allein“ veröffentlichte - ein Plädoyer für die Unabhängigkeit des Freistaats. Aus seiner Sicht befand sich Bayern seit 1871 auf einem historischen Irrweg, weil Ludwig II. Bayerns Souveränität geopfert hatte und dem von Preußen dominierten zweiten Kaiserreich beigetreten war. (dpa)

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