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Bauernprotest: Agrargipfel kann nur der Anfang sein

Bis zu einer klima- und umweltfreundlichen Agrarpolitik ist es noch ein weiter Weg.

Der Agrargipfel im Kanzleramt zeigte einmal mehr, wie schwierig es ist, gute Klima- und Umweltpolitik zu machen. Einerseits sind die verschärften Regeln für den Einsatz von Dünger und Pestiziden objektiv richtig. Die Düngemittelverordnung der EU erfordert es sogar, dass deutsche Landwirte weniger Gülle auf den Feldern ausbringen, um das Grundwasser zu schützen. Sonst drohen bald hohe Strafzahlungen. Und um die Artenvielfalt zu schützen, müssten auch viel weniger Pflanzenschutzmittel ausgebracht werden.

Andererseits stehen viele Landwirte mit dem Rücken zur Wand. Das nötige Einkommen zu erzielen, wird bei den niedrigen Preisen, die der Handel zahlt, immer schwieriger. Die nun angekündigte Zukunftskommission Landwirtschaft, die Kampagne zur Aufklärung der Verbraucher oder das Treffen von Politik und Handel zur Preisgestaltung sind aber nur kosmetische Maßnahmen. Eine echte Wende hin zu einer nachhaltigen, klimafreundlichen Landwirtschaft sähe anders aus. Um sie zu schaffen, muss sich die Bundesregierung bei den anstehenden Verhandlungen über die EU-Agrarpolitik endlich für einen Systemwechsel einsetzen. Statt nach Flächengröße müssten die Subventionen nach dem Nutzen für die Umwelt verteilt werden.

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