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"Größer als das Amt": So lautet der Titel von Comeys Autobiografie.

© Brendan Smialowski,AFP

Autobiografie von Ex-FBI-Chef Comey: Von Trump geschasst, jetzt rächt er sich

Mafiaboss, ohne Moral: Ex-FBI-Direktor James Comey zieht über Donald Trump her. Der aber trotzt solchen Kampagnen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Malte Lehming

Donald Trump erlässt Steuern in Billionenhöhe, erlässt Strafzölle auf Importprodukte, ernennt ultrakonservative Richter. Darüber freuen sich seine Anhänger. Die jüngste Zustimmungsrate des US-Präsidenten beläuft sich auf 44 Prozent, das ist kein schlechter Wert.

Außerdem zieht er regelmäßig über die globale Elite, die liberalen Medien und abgehobene Intellektuelle vom Leder. Allein und unerschrocken, den meisten seiner Wahlkampfversprechen treu – so trotzt Trump in den Augen der Fans den Kampagnen seiner Widersacher. Kein Wunder, dass fast alles an ihm abprallt. Teflon-Trump.

Diese Eigenschaft bekommt nun auch James Comey zu spüren, der von Trump vor knapp einem Jahr geschasste FBI-Chef. Comeys in Buchform soeben erschienene Anklageschrift ist zwar hart im Urteil, aber dünn in der Beweislage. Über den Charakter des Präsidenten lässt sich lange lamentieren, doch wenn die Vorhaltungen darüber hinaus substanzlos bleiben, wird vor allem der Verdacht vieler Trump-Unterstützer genährt, da sei eine neidische, rachsüchtige, intrigante und gekränkte Clique am Werk.

Interessant allerdings ist, dass Comey den Präsidenten nicht für inkompetent oder gar dement hält, sondern für überdurchschnittlich intelligent. Ganz ausgedeutet ist das Phänomen also immer noch nicht.

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