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Bundesaußenministerin Annalena Baerbock reist zu einer Abrüstungskonferenz nach Stockholm.

© Olivier Douliery/AFP Pool/AP/dpa

Außenministerin vor Konferenz in Stockholm: Baerbock verlangt „dringend neue Impulse“ für atomare Abrüstung

Die globale Rüstungskontrolle ist mangelhaft. Das soll sich laut Baerbock ändern. Im Rahmen der Stockholm-Initiative fordert sie eine atomwaffenfreie Welt.

Die neue deutsche Außenministerin Annalena Baerbock will rasch konkrete Vereinbarungen für neue Schritte in der Abrüstungspolitik erreichen. „Die atomare Abrüstung braucht dringend neue Impulse“, sagte sie vor ihrer Abreise zu einer Abrüstungskonferenz in der schwedischen Hauptstadt Stockholm.

Im Zentrum ihrer Bemühungen steht die Überprüfungskonferenz des Nichtverbreitungsvertrages in New York in diesem Januar.

„Dass Atomwaffen niemals wieder eingesetzt werden dürfen, ist gemeinsame Verantwortung der ganzen internationalen Gemeinschaft“, betonte Baerbock. Seit Jahren habe es aber keine Einigung auf neue atomare Abrüstungsschritte mehr gegeben. Im Gegenteil seien mit dem INF-Vertrag und dem Open Skies-Vertrag wichtige Elemente der Rüstungskontrollarchitektur weggebrochen.

Bei der im Januar in New York beginnenden Überprüfungskonferenz des Nichtverbreitungsvertrages wolle sie konkrete Vereinbarungen erreichen, um dem Vertrag „neue Glaubwürdigkeit und damit auch praktische Geltung zu verschaffen“, sagte Baerbock. „Eine weitere Überprüfungskonferenz ohne greifbare Ergebnisse können wir uns nicht leisten.“

[Lesen Sie zudem: Wer hat das außenpolitische Sagen?: Warum Scholz und Baerbock mit Misstönen starten (T+)]

In Stockholm berate sie mit anderen engagierten Partnern, wie man dem gemeinsamen Ziel einer atomwaffenfreien Welt einen substanziellen Schritt näherkommen könne, so die Außenministerin.

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Im Rahmen der Stockholm-Initiative habe man konkrete Vorschläge entwickelt und einen Weg aufgezeigt, „die Welt Schritt für Schritt sicherer vor Atomwaffen zu machen“, sagte Baerbock. Im Mittelpunkt der Beratungen stehe nun, „wie wir erreichen können, dass dieser Weg auch gegangen wird“.

Angespanntes Verhältnis zwischen Russland und den USA

Die USA hatten sich mit dem Vorwurf, Russland halte sich nicht an Regeln, aus mehreren Abrüstungsabkommen verabschiedet. Darunter ist der INF-Vertrag über das Verbot landgestützter atomarer Mittelstreckenwaffen. Moskau hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und gewarnt, ein Ausstieg aus den Abkommen könne zu einem Wettrüsten führen. Der INF-Vertrag endete am 2. August 2019.

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Die USA stiegen auch aus dem Vertrag über internationale militärische Beobachtungsflüge aus. Anfang Juni 2021 besiegelte dann auch der russische Präsident Wladimir Putin den Ausstieg seines Landes. Das Abkommen über den Offenen Himmel (Open Skies Treaty) von 1992 galt als wichtige vertrauensbildende Maßnahme.

Das einzige noch verbliebene große Abkommen zur Rüstungskontrolle der USA mit Russland ist der Vertrag über die strategische atomare Abrüstung New Start. Dieser begrenzt die Nukleararsenale beider Länder auf je 800 Trägersysteme und je 1550 einsatzbereite Atomsprengköpfe. (dpa)

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